Ab nächstem Schuljahr gelten in Sachsen neue Stundentafeln für Oberschule und Gymnasium. Was sich ändert, warum weniger Unterricht gut ist und in welche Fächern es Veränderungen gibt – hier eine Übersicht.
Weniger Unterrichtsstunden
Wie hoch die Unterrichtsbelastung für Schülerinnen und Schüler ist, stellt man an Hand der Wochenstundenzahl fest. Sie ist die Summe aller Unterrichtsstunden, die ein Schüler in einer Woche auf dem Stundenplan stehen hat. Zwar kann die Zahl in manchen Wochen davon abweichen (z.B. wenn die Schule ein A/B-Wochen-System einsetzt), doch im Jahresdurchschnitt ergibt sich immer dieselbe Wochenstundenzahl.
Diese Zahl beträgt (noch!) für Oberschüler 32 und für Gymnasiasten 33 (durchschnittlich – in machen Klassenstufen ist die Zahl größer, in manchen kleiner). Damit ist Sachsen bundesweit traurige Spitze.
Sachsens Schüler haben die meisten Unterrichtsstunden. Oder andersrum: die wenigste Freizeit. Sie bekommen am Ende aber trotzdem dieselbe Schulabschlüsse wie in anderen Bundesländern. Das sie dafür mehr arbeiten mussten als z.B. Schüler in ABC oder DEF, zahlt sich also nicht wirklich aus.
Mit der Änderung der Stundentafeln sinken jetzt die Wochenstundenzahlen! An der Oberschule sinkt die Wochenstundenzahl (durchschnittlich) von 32 auf 31, am Gymnasium von 33 auf 32 Stunden pro Woche. Wie die Veränderung im Detail aussieht, kannst du in dieser Grafik ansehen:
Zwar sieht eine Schulstunde pro Woche nach wenig aus. Aber ein Schuljahr hat ca. 36 Unterrichtswochen (der Rest sind Ferien). Das heißt (Achtung, Mathe): Eine Stunde weniger pro Woche = 36 Schulstunden im Jahr, die wegfallen. Das ist in etwa soviel wie eine ganze Unterrichtswoche. Ergebnis: Eine Schulstunde pro Woche weniger = so viel Freizeit wie eine Ferienwoche 😀
Wovon gibt es weniger, wovon mehr?
Wenn es weniger Schulstunden gibt, stellt sich die Frage: Welche Fächer haben weniger Stunden. Auch hier ist es nach Schularten und Klassen unterschiedlich. Die Tabelle unten zeigt, wo es bald weniger Unterricht gibt. Daneben gibt es auch in einem Fach mehr Unterricht: An der Oberschule und am Gymnasium wird in Gemeinschaftskunde mehr Stunden geben.
Mit den zusätzlichen Stunden für die Fächer Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung bzw. GRW wird die politische Bildung an Sachsens Schulen gestärkt. Damit haben die Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen in Zukunft mehr Zeit, sich mit Politik, Recht und Wirtschaft auseinanderzusetzen. Auch für Alltagsthemen wie das Steuersystem, Arbeitsverträge oder die Rente ist zukünftig mehr Platz in der Stundentafel.
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