Die gesellschaftliche Entwicklung schreitet rasant voran. War es Anfang des 20. Jahrhunderts die Elektrizität, welche das Zusammenleben wesentlich beeinflusste, so erleben wir spätestens seit der Jahrtausendwende mit der digitalen Revolution einen ebenso großen Wandlungsprozess. So wurden in den vergangenen Jahren viele Prozesse im Berufsleben automatisiert, Wesentliches der Fabrikarbeit wurde verdrängt und heute wandeln sich die Anforderungen an die Arbeitnehmer durch intelligente Technologien ebenso. Diese Entwicklung darf die Schule nicht ausblenden! Und doch lernen wir die meiste Zeit in der Schule wie vor einhundert Jahren. Im Berufsleben benötigte Kompetenzen wie systematisches Denken und Teamfähigkeit können beim Frontalunterricht nicht berücksichtigt werden. Es braucht dringend eine Debatte über das Lernen der Zukunft. Gruppenarbeiten, Diskussionsrunden, multiple Formen der Selbsterarbeitung müssen in den Fokus der Schule von Morgen rücken. Heute können wir alle Informationen, die wir benötigen, mit wenigen Klicks im Internet recherchieren. Aber nachhaltige Persönlichkeitsqualifikationen, die durch den Wandel des Arbeitsmarktes wichtiger denn je sind, entstehen nur durch individuelle Förderung. Das kann Schule leisten, das muss Schule leisten.
von Leonard, erschienen im COUNTDOWN Heft 63, Dezember 2017: countdownonline.de