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Im Interview zu… Schüler*innenfirmen

Hier gibt es das Interview mit Sophie Kolb. Sie arbeitet bei der „Servicestelle Schülerfirmen“ der Landesarbeitsstelle Schule-Jugendhilfe Sachsen e.V. und ist damit Deine Ansprechpartnerin bei Fragen rund um das Thema Schüler*innenfirma. Wir haben ihr ein paar Fragen gestellt, damit Du Dir ein Überblick über das Thema verschaffen kannst!

Das Interview findest Du auch in unserem Schulrundschreiben 20/02. Neben diesen findest Du auch eine kurzen Überblick über die sächsischen Schüler*innenvertretung und einige Projektvorstellung. (Der Link zum Heft folgt in Kürze!)

Frau Kolb, die „Servicestelle Schülerfirmen“, bei der Sie arbeiten, was macht die eigentlich?

»Wir begleiten Schülerfirmen bei ihrer Gründung und beraten und unterstützen sie bei allen Fragen, die im Firmenalltag so aufkommen. Für diejenigen, denen das Wort ‚Schülerfirma‘ kein Begriff ist: Schülerfirmen sind wirtschaftsorientierte Schulprojekte. Schülerinnen und Schüler stellen Produkte her und verkaufen sie oder bieten Dienstleistungen an. Wir unterstützen Schülerfirmen mit Beratung und Materialien, zum Beispiel Mustersatzungen, Musterverträge und eine Handreichung, in der ihr alles nachlesen könnt, was wichtig bei der Gründung einer Schülerfirma ist.
Wichtig ist uns außerdem die Vernetzung zwischen den Schülerfirmen. Dafür organisieren wir beispielsweise Workshops und Messen, auf denen sich die Schülerfirmen über ihre Arbeit austauschen können.
Unser Auftrag als Servicestelle ist es, den Unternehmergeist von Schülerinnen und Schülern zu wecken. Deshalb stellt das Kultusministerium auch in diesem Jahr wieder Mittel für einen Teilnahmewettbewerb für Schülerfirmen bereit. Hier können Schülerfirmen eine Unterstützung von bis zu 1000€ erhalten. Alle Infos dazu: https://schuelerfirmen-sachsen.de

Schüler*innenfirmen gibt es schon an vielen sächsischen Schulen. Welche Vorteile hat es, eine Schüler*innenfirma an der eigenen Schule zu haben und welche Arbeitsfelder kann eine solche Firma bedienen?

»Die Arbeit in einer Schülerfirma bietet super Möglichkeiten, Praxiserfahrungen zu sammeln und einen realitätsnahen Einblick in wirtschaftliche Zusammenhänge zu erhalten. Auch werden Teamfähigkeit, Eigeninitiative oder Verantwortungsbereitschaft gefordert und gefördert. Bei manchen Schülerinnen und Schülern entsteht so auch das Interesse, später vielleicht selbst mal ein Unternehmen zu gründen.
Die Geschäftsideen und Arbeitsfelder sind vielseitig. Viele Schülerfirmen kümmern sich um die Pausenversorgung, andere bieten Nachhilfe an. Wieder andere Schülerfirmen produzieren und verkaufen selbst hergestellte Handwerks- oder Textilarbeiten und setzen auf Up- und Recycling. Die Schülerfirmen-Datenbank auf unserer Webseite gibt dazu einen guten Überblick.«

Angenommen, ich möchte – vielleicht als Schülersprecher*in – eine Schüler*innenfirma an meiner Schule gründen. Welche Schritte muss ich gehen? Was sollte ich dabei beachten? Welche Probleme könnten auftreten?

»Zunächst braucht es ein motiviertes Team. Der erste Schritt ist also, Mitstreiterinnen und Mitstreiter mit Ideen und Engagement zu gewinnen. Sucht euch außerdem eine pädagogische Begleitung, also eine Lehrkraft oder den Praxisberatenden, und auch die Schulleitung sollte mit ins Boot geholt werden. Entwickelt eure Geschäftsidee. Was könnt ihr besonders gut? Oder was fehlt an eurer Schule?

Alle diese und weitere Schritte sind erläutert in unserer Handreichung unter https://schuelerfirmen-sachsen.de/unsere-angebote/materialien/. Darin sind auch mögliche Stolpersteine erklärt. Zum Beispiel, dass man immer klarstellen muss, dass eine Schülerfirma kein echtes Unternehmen, sondern ein Schulprojekt ist. Das ist wichtig, weil sonst rechtliche Hürden auftauchen können. Und wenn trotzdem noch Fragen offen sind, ist die Servicestelle Schülerfirmen für euch da.«

Vielen Dank für das Interview, Frau Kolb!