Nach einem anstrengenden Schultag befinde ich mich auf dem Weg zur Mathenachhilfe. Jeden Freitag versucht ein netter 12. Klässler mir das zu erklären, was ich über die ganze Schulwoche nicht verstanden habe. Ich habe ihn mir privat angeheuert. Seitdem ich regelmäßig mit ihm lerne haben sich meine Mathenoten um einiges verbessert.
An unserer Schule gibt es kaum Möglichkeiten zur Nachhilfe. Alles was angeboten wird ist, dass einmal in der Woche ein Student in die Schule kommt um dann für eine Stunde Chemienachhilfe zu geben. Die Stunden sind immer gut besucht. Wäre es dann nicht sinnvoll diesen oder einen anderen Studenten an noch einem Tag in die Schule zu holen, damit mehr Schüler das Angebot für Hilfe nutzen könnten? Und was ist mit anderen Fächern? Mit Mathe, Englisch, Französisch oder Physik? Auch da wäre bei vielen Schülern sicherlich Nachholbedarf notwendig. Stattdessen müssen sie es sich aber selbst versuchen zu erklären, privat jemanden finden oder zur Schülerhilfe und Co gehen. Oftmals ist es aber schwierig privat jemanden zu finden, der sich einmal in der Woche Zeit nehmen kann. Größere Anbieter wie die Schülerhilfe sind dann oftmals mit hohen Kosten verbunden. Viel lernen kann man auch nicht, da man Unterricht in Gruppen hat, die oftmals genauso groß wie Schulklassen sind und man deshalb nicht individuell gefördert wird.
Vor drei Jahren wurde von einem Schüler meiner Schule ein schulinternes Programm ins Leben gerufen. Es war aber genauso schnell wie es begonnen hatte auch wieder beendet. Trotz dass die Lehrer von dieser Idee begeistert waren fehlte dann ihre Unterstützung. Nachhilfe, vor allem von Schüler zu Schüler, ist eine wirklich gute und nützliche Sache. Und wenn die Staatsregierung schon so etwas fördert, sollte dann der Elan der Lehrer nicht verloren gehen.
Frederike Horn, Beraterin LSR Sachsen