13. Februar in Dresden – Schüler gegen die Instrumentalisierung

Als schicksalhaftes Datum hat sich der 13. Februar in das kollektive Gedächtnis der Stadt Dresden eingegraben und besitzt auch heute noch eine unbestreitbare emotionale Wirkung. Historisch bekannt wurden besonders die vier Angriffswellen vom 13. bis 15. Februar 1945. Durch sie starben nach neuesten historischen Untersuchungen zwischen 22.700 und 25.000 Menschen. Große Teile Dresdens wurden zerstört.

Daneben ist dieses Datum aber auch ein Magnet der Diskurse über Menschlichkeit und Demokratie, Geschichtsbewusstsein und politische Verantwortung wachruft, stetig erneuert, und somit im Denken der Menschen aktuell hält.

Seit 1998 benutzten immer mehr Rechtsextremisten das jährliche Gedenken für ihre Propaganda. Im Jahr 1998 versuchten erstmals 30 bis 40 junge Neonazis zur Frauenkirche zu gelangen, wurden dabei von der Polizei eingekesselt und sangen Protestlieder . Von 2001 bis 2004 stieg die Teilnehmerzahl dieser Veranstaltung von 750 auf etwa 2100 an. Unter der Führung der NPD demonstrierten am 13. Februar 2005 etwa 6500 Rechtsextremisten in einem mehrstündigen „Trauermarsch“ durch die Dresdner Innenstadt.

Im Oktober 2009 entstand das Bündnis „Nazifrei! – Dresden stellt sich quer“. Damals organisierte das aus Antifa-Gruppen bestehende Bündnis eine Aktionskonferenz in Dresden. Ziel war es, noch mehr Initiativen an der Mobilisierung zu Massenblockaden gegen Europas größten Naziaufmarsch zu beteiligen. Seitdem ist das Bündnis Hauptorganisator der Gegendemonstrationen.

Auch Schüler engagieren sich an diesem Tag. Die Stadtschülerschaft Dresden organisiert z.B. dieses Jahr zum ersten Mal einige Workshops die Schüler über die historischen Gegebenheiten aufklären sollen. Dazu gehören auch Zeitzeugengespräche und vieles mehr. Nach diesem Workshop findet eine abgesicherte Schülerdemonstration statt, die von Dresdner Schülern organisiert wurde. Auch die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden lädt gemeinsam mit den Fraktionen des Stadtrates, Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft, Kultur, Sport, Gewerkschaften und Kirchen, mit der Jüdischen Gemeinde und zivilgesellschaftlichen Akteuren alle Bürgerinnen und Bürger zur Menschenkette am 13. Februar 2014 ein.

Man will ein Zeichen setzen gegen die Instrumentalisierung von historischen Gedenktagen für antidemokratische und rechtsextremistische Vorstellungen. Auch Schüler wehren sich gegen diesen Prozess, deswegen steht mit auf und macht mit!

Julia Dahte, Vorstandsmitglied des LSR Sachsen