Medienkompetenz stärken statt sinnloser Verbote

Medienkompetenz stärken statt sinnloser Verbote – Der LandesSchülerRat sagt „Nein!“ zum generellen Facebook-Verbot für Lehrer

Das Sächsische Staatsministerium für Kultus und Sport plant die dienstliche Nutzung von Facebook und anderen sozialen Netzwerken im Internet zu untersagen. Der LandesSchülerRat Sachsen spricht sich gegen eine solche Regelung aus. Doch in der aktuellen Debatte werden für uns ganz klare Probleme der sächsischen Schulen sichtbar.

Um die Medienkompetenz von Schülern und Lehrern zu verbessern, braucht es den alltäglichen Umgang und kein Verbot. Soziale Netzwerke bieten sich auch an, um Klassenveranstaltungen zu planen und Dateien für den Unterricht auszutauschen. Unberührt davon müssen aber hochsensible Daten, wie Noten, bleiben. Es bedarf endlich Maßnahmen, die für die schulische Nutzung von öffentlichen sozialen Netzwerken Alternativen bieten. Dabei wäre ein erster Schritt zunächst für alle Lehrer dienstliche Email Adressen einzurichten. Darüber hinaus sollte man sich ganz klar über ein schulinternes Netzwerk für jede Schule Gedanken machen.

Es unterliegt aus unserer Sicht der pädagogischen Freiheit des Lehrers, wie er mit seinen Schülern außerhalb der Schulzeit kommuniziert. Lehrer müssen über eine ausreichende Medienkompetenz verfügen, um selbst zu entscheiden, wie sie den Umgang mit ihren Schülern in sozialen Netzwerken gestalten. Auch Schüler haben hier ein Mitspracherecht. Neben den rechtlichen Aspekten sind sie alltäglich mit dem Umgang in sozialen Netzwerken konfrontiert und müssen sich damit auseinandersetzen. „Lehrer und Schüler interagieren schon heute vielfach in sozialen Netzwerken. Sei es zum Austausch von Dateien, Planung von Wandertagen oder schulischen Aufgaben. Durch ein realitätsfernes Verbot wird sich daran nichts ändern. Stattdessen muss die Medienkompetenz gestärkt werden und Möglichkeiten zur sicheren Kommunikation über Netzwerke aufgezeigt werden. Ein generelles Verbot ist realitätsfremd und kontraproduktiv.“, so der Vorsitzende, Patrick Tanzer, abschließend.