„Mitbestimmen – Zukunft gestalten“ 35. Landesdelegiertenkonferenz

Entspannen am Wochenende? Nicht für die Landesdelegierten Sachsens, denn für die fand vom Freitag, den 22.06.2012 bis Sonntag, den 24.06.2012 die Landesdelegiertenkonferenz am Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium in Chemnitz statt.

Bereits am Freitag morgen waren die Mitglieder des Landesvorstandes damit beschäftigt, die Technik aufzubauen, die Klassenzimmer in geeignete Schlafstätten zu verwandeln und die Turnhalle gestaltete sich eigens für die LDK in einen Tagungsraum um. Gegen 15.00 Uhr war es soweit, die ersten Delegierten, aus allen Ecken Sachsen, stürmten das Gelände, bezogen die Zimmer und begrüßten die anderen Delegierten. Nachdem jeder sein Schlafgemach bezogen hatte und einige schon die ersten interessanten Gesprächsthemen gefunden hatten, ging es fast pünktlich mit der Begrüßung durch den Landesvorstand und der Wahl des Tagespräsidiums los. Die Tagesordnung wurde vorgestellt und alle Delegierten lauschten interessiert.

Aus langer Vorrede wurde nichts, denn es ging sofort los. Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Jugendorganisationen der Parteien, gab allen Beteiligten die Grundlage, lebhaft über Themen wie Inklusion, Gemeinschaftsschulen, Unterrichtsausfall, den Rücktritt Wöllers und Aktionen des Landesschülerrates gegen den Unterrichtsausfall und die Lehrerabordnungen zu diskutieren.

Einmal „warm diskutiert“, lässt es sich nicht so leicht wieder aufhören. Nächster Gast des Tages, war die Staatsministerin für Kultus, Brunhild Kurth, die eigens für die LDK aus Berlin angereist war. Nach einer kurzen Rede, in welcher sie verschiedene Themen wie z. B. Inklusion, Ganztagsangebote, aber auch Absicherung des Unterrichtes und Planung des nächsten Schuljahres ansprach, war anschließend auch hier die Möglichkeit für Delegierte gegeben, Frau Kurth persönlich in einer Diskussion gegenüberzutreten.

Mehr oder weniger gut ausgeschlafen und nach einem leckerem Frühstück gut gestärkt, nahm die LDK am Samstag den 23.06.2012 ihren Lauf.

Der Eindruck vom Vortag sollte sich im Laufe des Tages verstärken.

Nachdem die Mitglieder des Landesvorstand alle Delegierten wieder in seinen Räumlichkeiten empfangen hatte, wurden die Tagesthemen vorgestellt sowie erzählte der Vorstand des LSR von seinem Alltag.

Nach dem Mittagessen von 12:00-13:00 versammelten sich die Teilnehmer des LDK wieder im Tagungsraum. Die ursprünglich geplante Stadttour wurde gestrichen und der wichtige Teil der Antragsdiskussion war im Fokus aller. Über 32 Anträge sollte nun debattiert werden. Kurz einige interessante Anträge in der Zusammenfassung:

A01 – Benennung der Fehltage abändern. 

Kurz: Die Diskussion, ob man entschuldigte Fehltage weiterhin auf dem Zeugnis vermerken soll oder ob diese eher „uninteressant“ sind.

Grund für diese Diskussion war, das einige Schüler sich benachteiligt fühlen, wenn sie sich z.b. engagieren und diese Fehltage dann als eher negativ im Zeugnis angezeigt werden.

Unzählige Argumente für und gegen diese Behauptung wurden gefunden.

Letztlich wurde beschlossen, dass man die Angabe abändert in: entschuldigt, unentschuldigt, sowie ein Feld für Freistellungen welche mit dem Grund der Freistellung vermerkt werden.

A06 – „Viel trinken!“

Man möge dieses Zitat nicht falsch verstehen. Gemeint ist, dass trinken während des Unterrichts.

Was für viele Normalität ist, ist für andere trauriges Diskussionsthema des Alltags. Man möchte es nicht glauben, aber einige Lehrer des 21 Jahrhunderts verbieten ihren Schülern, während des Unterrichts zu trinken. Die Antragssteller des SSR-Dresden forderten daher eine einheitliche Regelung für das Bundesland Sachsen. Dem Antrag wurde mehrstimmig durch die Landesdelegierten zugestimmt.

A14 – Schulpatenschaften & Austauschprogramme an Mittel- und Förderschulen.

Der Name des Antrags lässt das Thema vermuten. Tom Otto ,aus KSR-Chemnitz, setzt sich für die Intensivierung von Patenschaften&Austauschprogrammen an Mittel und Förderschulen ein.

Einer der Top-Anträge, war das Wahlrecht ab 16 Jahren. Verschiedenste Argumente wurden vorgebracht. Einige orientierten sich an Bundesländern oder Ländern, welche das Wahlrecht ab 16 Jahren bereits vollziehen und mit diesen positive Erfahrungen gesammelt haben (z.b. in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt ). Sowie kam das Argument auf, dass es den Organspendeausweise nun auch für 16jährige gibt.

Andere wiederum, zweifelten berechtigt an der Kompetenz 16jähriger.

Letztendlich waren die Meisten der LDK der Meinung, dass verstärkt Unterricht mit politischen Basiswissen unterrichtet werden muss, um die Kompetenz der Jugend zu fördern. Schlussendlich wurde der Antrag mehrstimmig akzeptiert.

Die Zahl der Anträge lässt das benötigte Zeitpensum vermuten.

Mit kleinen Unterbrechungen sowie dem Abendessen von 18:00 – 19:00 Uhr, konnten wir den letzten Antrag um circa 0:15 Uhr am 24.06.2012 beenden.

Einer der Höhepunkte an diesem Abend war die Ernennung der Ehrenmitglieder des LSR-Sachsen.

Die Truppe rund um Konrad Degen und Georg Heyn machte ein Geschenk der besonderen Art. Sie widmeten den neuen Ehrenmitgliedern, Andreas Tietze und Jonathan Wachler, einen „kühl-distanzierten“ Antrag.

Zusammenfassend kann man den Tag als sehr anstrengend betrachten, aber auch äußerst produktiv in seinem Gesamtumfang. Die größte Anzahl der Delegierten hatte mit Sicherheit viel Spaß.

Nach dem Frühstück, am Sonntag morgen, wurden die Rechenschaftsberichte des Landesvorstandes, der Bundesdelegation und der Berater vorgestellt. Wiederholt konnte man erkennen, was eigentlich geleistet wird. Nachdem alle Rechenschaftsberichte vorgebracht wurden,  waren die Neuwahlen an der Reihe.  Chris Benecke aus dem Vogtland wurde zum neuen Vorstandsmitglied – und Jason Jack Weißbach aus Chemnitz wurde zum stellvertretenden Bundesdelegierten gewählt.

Nach der Wahl wurden einige Termine bekannt gegeben, der LSR berichtete außerdem von seinen Plänen für zukünftige Arbeit und schon war die LDK zu Ende. Alle packten fleißig mit an, die Schule wieder einzuräumen und am frühen Nachmittag machten sich alle auf den Nachhauseweg.

Ein Dank gilt allen Beteiligten, sowie natürlich den Organisatoren. Wir alle hatten ein ein super interessantes und erlebnisreiches Wochenende. Bis zum nächsten Mal!

Chris Benecke & Jason Jack Weißbach