Am heutigen Mittwoch, dem 12.09.2012, trat der LandesSchülerRat Sachsen (LSR Sachsen) vor die Landespressekonferenz und bezog Stellung zum Schuljahresbeginn, der veröffentlichten Ausfallstatistik und dem Doppelhaushalt 2013/2014.
Der Vorsitzende Konrad Degen kritisierte die Kultusministerin für Ihre Aussage, dass das Schuljahr ausreichend abgesichert sei: „Viele Schülerinnen und Schüler in Sachsen sind vergangene Woche in die Schule gekommen und haben Verunsicherung anstatt Absicherung gespürt. Es gab Unterrichtsausfall schon an den ersten Tagen, die Stundenpläne waren meist schon am ersten Tag hinfällig, von Kurs- und Klassenzusammenlegungen erfuhren Schüler am ersten Schultag und gelegentlich stand kein Klassenlehrer vor den Schülern. Das Schuljahr muss von der ersten bis zur letzten Unterrichtswoche abgesichert sein und schon am Anfang des Schuljahres gab es in Sachsen Probleme. Wir hoffen, dass die Kultusministerin schnell auf diese Probleme reagiert.“
Bereits das vergangene Schuljahr lief in Sachsens Schulen chaotisch. Um endlich ein realistisches Bild vom Unterrichtsausfall an den Schulen zu zeichnen, erhoben engagierte Schülervertreter an über 100 Schulen eine Woche lang Daten zu Unterrichtsausfall und fachgerechten und fachfremden Vertretungsstunden. Diese über 30.000 Wochenstunden wertete der LandesSchülerRat Sachsen aus und gewann viele Erkenntnisse. „Die Statistik zeigt große Unterschiede zur Darstellung des Kultusministeriums. Dass es mehr Ausfall- und Vertretungsstunden im Vergleich zum Kultusministerium gibt, haben wir erwartet. Dass allerdings viel mehr Stunden fachfremd anstatt fachgerecht vertreten werden und dass auch in Prüfungsklassen der Unterrichtsausfall dramatisch ist, finden wir schockierend. Wir fordern das Kultusministerium auf, eine ausreichende Vertretungsreserve zu schaffen und endlich transparente Zählweisen und realitätsnahe Statistiken vorzulegen!“, so Konrad Degen weiter.
Zum vorgelegten Haushaltsentwurf für die Jahre 2013 und 2014 äußerte sich Konrad Degen wie folgt: „Wir freuen uns, dass das Kultusministerium probiert für kurzfristige Vertretungen genug Geldmittel bereitzustellen. Allerdings ist die angedachte Form, „Geld statt Stellen“, für uns nicht akzeptabel. Pädagogisch unqualifiziertes Personal darf nicht an Sachsens Schulen unterrichten und schon gar nicht ohne zeitliche Beschränkung. Geld allein schafft keine Qualität in der Schule “
Zudem kritisiert der LSR Sachsen die immer noch fehlende Zukunftsperspektive des sächsischen Bildungssystems. „Der vorgelegte Haushaltsentwurf gibt wieder nur die Richtung für die kommenden zwei Jahre vor. Ein Bildungssystem plant man aber nicht von Jahr zu Jahr sondern für mindestens fünf bis zehn Jahre. Kultusministerium muss endlich offenlegen, wie die Zukunft der sächsischen Schulen aussieht“, so Konrad Degen abschließend.
Downlaod der Pressemitteilung: https://lsr-sachsen.de/wp-content/uploads/2012/09/120912-PM-Verunsicherung-statt-Absicherung.pdf