In den meisten Bundesländern müssen sich die Grundschüler nach vier Schuljahren entscheiden, welche weiterführende Schule sie besuchen wollen. Zu zeitig, sagen einige. Genau richtig, andere. Das längere gemeinsame Lernen wird unter Bildungspolitikern und in der Gesellschaft ziemlich leidenschaftlich diskutiert. Die Befürworter sagen zum Beispiel: Nach der 6. Klasse falle es leichter zu entscheiden, welche Schulform das Kind besuchen soll. Ein länger gefestigtes Klassenklima fördere die spätere Selbstständigkeit. Gute Schüler könnten sich langweilen und leistungsschwache Schüler könnten überfordert sein, wenn alle Schüler zusammen länger lernen, sagen die Gegner. In Sachsen haben wir also die Schüler mit einem landesweiten Entscheid befragt. Die Mehrheit war gegen die 6-jährige Grundschulzeit. Andere Studien und Befragungen sagen auch gern einmal das Gegenteil. Wichtig also, dass wir gemeinsam sachlich diskutieren und uns dieser Generationenfrage immer wieder stellen: Wie lange gemeinsam lernen?
von Leonard, erschienen im COUNTDOWN Heft 62, September 2017: countdownonline.de