„Bildungspolitik verliert bedeutenden Teil der Kontinuität“

Zum heutigen Rücktritt der Sächsischen Staatsministerin für Kultus, Frau Brunhild Kurth, äußert sich der stellvertretende Vorsitzende des LandesSchülerRat Erik Bußmann.

„Der Rücktritt von Frau Kurth kommt für uns sehr überraschend. So sehr wir ihre persönlichen Gründe nachvollziehen können: Wir waren nicht darauf vorbereitet, dass die Ministerin in diesem schwierigen Jahr zurücktritt. Mit ihr verliert die sächsische Bildungspolitik einen bedeutenden Teil ihrer Kontinuität. Der LandesSchülerRat hat die Ministerin stets als eine Person erlebt, die ihre Arbeit bestens begründet vertrat und dabei stets ein offenes Ohr für die Belange der Schülerinnen und Schüler hatte. Unsere großen Schülerkongresse in Chemnitz, bei der sich die Ministerin jedes Mal aufs Neue der Kritik der Schülerschaft stellte und nach Lösungen suchte, die Schulgesetznovellierung oder auch unser genau vor einem Jahr stattgefundener Aktionstag #bildungsretter, zu welchem die Ministerin persönlich erschien, spiegelten dies auch öffentlich wider.

Sie stehen jedoch auch exemplarisch für den Handlungsbedarf, der nach wie vor im sächsischen Bildungssystem besteht. Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und besonders die Schülerinnen und Schüler erleben 2017 das schwierigste Schuljahr seit 1990. Es ist, bei allen anderen Erfolgen, nicht gelungen, dem Lehrermangel und Unterrichtsausfall wirksam entgegenzutreten. Auch nach dem heutigen Tag werden die Herausforderungen im Schulbereich nicht kleiner werden. Wir setzen große Hoffnungen auf Frau Kurths Nachfolger, in dem Wissen, dass sie uns als Persönlichkeit fehlen wird.“