Neues Jahr, neue Herausforderungen an die Bildungspolitik im Freistaat

Auf der heutigen Landespressekonferenz in Dresden stellte der LandesSchülerRat Sachsen (LSR Sachsen) seine Ziele für das kommende Jahr vor. Nach den Aktionstagen, der ersten und zweiten Erhebung der Ausfallstatistik, vielen Gesprächen zum Thema Lehremangel und letztendlich der Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2013/14, stehen für uns nun neue Punkte, aber auch alte Probleme auf dem Plan.

Nachdem die finanziellen Spielräume im Doppelhaushalt 2013/14 beschlossen wurden, erklärte der Vorsitzende Konrad Degen dazu: „Es ist Irrglaube, dass mit einer einmaligen Investition in Bildung, die Herausforderung gelöst ist. Dem ersten kleinen Schritt zur Lösung des Generationswechsels im Lehrerzimmer müssen konsequent weitere folgen. Sollten sich Steuermehreinamen und finanzielle Möglichkeiten ergeben, dann müssen diese in das sächsische Bildungssystem investiert werden, um die Attraktivität des Lehrerberufes zu steigern und genügend Lehramtsstudenten auszubilden.“
Gleichzeitig sieht der LSR Sachsen Möglichkeiten abseits der Forderungen nach mehr Finanzmitteln: „Vorverträge mit Lehramtsstudenten erhöhen die Planungssicherheit für Ministerium und Bewerber. Gerade die Bewerber, welche sich zum 2.Halbjahr des Schuljahres 2012/2013 beworben haben, und keine Stelle erhalten haben, können so besser gehalten werden. Ziel muss es auch sein die Attraktivität des ländlichen Raumes für junge Bewerber zu stärken. Als junger Absolvent, welcher in der Stadt studiert hat, würde es mich wenig Reizen zu gleichen Bedingungen in den ländlichen Raum zu ziehen. Es müssen Engpässe bei der Lehrerversorgung vermieden werden das geht nur über direkte Anreize,“ so Konrad Degen weiter.

Ein neues Thema mit dem sich der LSR Sachsen in diesem Jahr verstärkt auseinandersetzt, ist die Berufs- und Studienorientierung. Für einen stärkeren Praxisbezug und schulinterne Aktionspläne setzt sich der Vorsitzende des LSR Sachsen, Konrad Degen, ein: „Es müssen mehr externe Partner aus den Bereichen Hochschulen und Wirtschaft an die Schulen, damit der Praxisbezug im Unterricht und in den Praktikas steigt. Der Nachholbedarf ist an den Gymnasien oft noch größer, als in den anderen Schulformen. Weiterhin muss die Qualität der Berufs- und Studienorientierung dringend steigend. Lehrer, Eltern, Schüler und Schulleitungen müssen gemeinsam für ihre Schule spezielle Aktionspläne entwickeln, damit nicht mehr so viele Schüler schon nach einem Jahr ihre Ausbildung oder ihr Studium abbrechen. Verpflichtende Lehrerpaktika, welche einmal im Jahr stattfinden sollen können mehr praxisnähe in den Unterricht bringen.“ 

Nach der Übergabe des Empfehlungsschreibens des Expertengremiums Inklusion äußerte sich der LSR Sachsen das erste Mal zu den Empfehlungen dieses Gremiums: „Wir als Landesschülerrat setzen uns für ein inklusives Schulsystem ein. Der Abbau von Ängsten und Vorurteilen ist der erste und wichtigste Schritt um ein gemeinsames Lernen zu ermöglichen. Wir fordern eine Koordinierungsstelle auf Landesebene, damit die einzelnen Ansätze in Sachsen langfristig verbessert und weiterentwickelt werden können. Der Grundstein für ein inklusives Bildungssystem muss jetzt gelegt werden. Dies wird es nicht zum Nulltarif geben, deswegen ist es umso wichtiger, dass alle Beteiligten deutlich JA zur Inklusion sagen.“ 

Abschließend erklärt der Landesvorsitzende Konrad Degen: „Wir erwarten für das Jahr 2013 von der Staatsregierung verstärkte Anstrengungen was die Lösung des Generationswechsels für Lehrer angeht. Inklusion und die Weiterentwicklung des Empfehlungsschreibens des Expertengremiums muss die Priorität in der sächsischen Bildungspolitik genießen. Ebenso wichtig ist in Zeiten des Fachkräftemangels auf ausgezeichnete Berufs und Studienorientierung zu setzen. Am Ende des Jahres werden wir sehen ob die Regierung ihre Hausaufgaben im Jahr 2013 erledigt hat.“