Genauso wie die Schule beginnt auch für mich das Schreiben. Georg hat es vorgemacht und ich lege zügig nach. Zügig begann auch die erste Schulwoche. Normalerweise geht man Montagmorgen in die Schule. Ich gehe in den Landtag. Irgendwie typisch für die letzten Monate. Ich führte ein Gespräch mit Herrn Bläsner (FDP-Bildungspolitischer Sprecher im Landtag). Das Thema: unsere langerwartete Ausfallstatistik. Die Ergebnisse sind nicht erfreulich, eine Veröffentlichung gibt es am 12.09.2012. Dann erhalten alle die Zahlen und es beginnt die große Diskussion wie man Zahlen abbilden kann, welche der Wirklichkeit an sächsischen Schulen entsprechen. Wie kann dies eurer Meinung nach passieren? Wo liegen die Probleme bei der unzureichenden Erfassung? Inhaltlich arbeiten wir gerade sehr aktiv an Lösungen. Last euch überraschen.
Nachmittags fand ein Gespräch mit der Projektschmiede statt. Ein Demokratiekongress für Schüler in 2013? Ja es gibt ihn. Die Vorbereitung beginnt am 13.September. Wir besprachen unser Konzept. Ziel wird es sein, Schülerinnen und Schüler zu motivieren sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Wir wollen eine Plattform schaffen, in der jeder sich mit jedem austauschen kann. Ob über Schülervertretungsarbeit in der Schule oder die Probleme in der Bildungspolitik. Der Kongress soll mit seiner Open Space Methode an die sehr erfolgreiche Veranstaltung Chemnitz 11 anknüpfen.
Donnerstag folgte ein Gespräch mit Herrn Prof. Dr Schmalfuß (FDP) zum Entwurf des Doppelhaushaltes. Die finanzpolitische Situation des Freistaates ist alles andere als gut. Hier gibt es eine Menge Faktoren, welche unkalkulierbar sind. Zum Beispiel: wie wirkt sich die Eurokrise auf Sachsen ein? Bleiben die diagnostizierten Steuermehreinahmen in der mittelfristigen Finanzplanung hoch, werden die Schätzungen eintreffen? Alles in allem eine schwierige Position. Eins steht aber fest, die Situation kann keine Ausrede zur Lösung der Probleme im Bildungsbereich sein!
Am Nachmittag folgte unser Antrittsbesuch bei Herrn Richter (Leiter der Landeszentrale für politische Bildung). Es fanden sehr gute Gespräche über eine Kooperation statt. Zum Beispiel wollen wir gemeinsam mit der Landeszentrale das Planspiel im Landtag umsetzen. Es sollen auch Seminare für Schüler organisiert werden. Gemeinsam lassen wir unserer Kreativität freien Lauf. Mal sehen was noch umgesetzt wird. Auf alle Fälle wird es eine Menge Arbeit. – Alles andere wäre, aber auch langweilig 😉
Am Freitag war dann die größte Demo (Aussage Landesverwaltung) in der Geschichte des Landtages. 15000 Lehrerinnen und Lehrer demonstrieren für attraktivere Arbeitsbedingungen. Leider konnte ich nicht dabei sein, da ich an diesem Freitag fast in der Tagesschau gewesen wäre, leider hat sich dies doch kurzfristig zerschlagen. Markus Baldauf (Berater des LSR Sachsen) hat im Namen des Landesschülerrat Sachsen den Lehrkräften einfach mal Danke gesagt. Es kann kaum einen besseren Zeitpunkt geben, als wenn diese ihren Unmut kundtun.
Nach der Demo, welche schöne Bilder produziert hat, geht es für mich nach Görlitz zur Klausur des LSR Sachsen. Hierzu folgen Berichte und Bilder in den nächsten Tagen. Nur so viel: es war produktiv, auch sehr anstrengend. Die Neuausrichtung wurde besprochen und ich bin sehr zuversichtlich, was die nächsten Wochen und Monate angeht. Es wird viel passieren und sich auch das ein oder andere ändern. Egal ob in unserer Arbeit, oder in der Bildungspolitik. Es bleibt spannend.
Konrad Degen, Vorsitzender des LandesSchülerRates Sachsens
Die Texte geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder und nicht die des LandesSchülerRates Sachsens.