Neuer Landesvorstand gewählt: Zukunftsantrag, Bildungsticket & politische Bildung im Fokus
Der LandesSchülerRat Sachsen führte am Wochenende (10.11.-12.11.2017) seine 46. Landesdelegiertenkonferenz durch. 80 delegierte Schülervertreter aus allen sächsischen Regionen tagten im Dresdner Vitzthum-Gymnasium und erweiterten die Beschlusslage des LandesSchülerRates.
Am Sonntag endete zudem die Amtszeit des alten Landesvorstandes. Der neue Landesvorstand um Noah Wehn (16 Jahre, Leipzig) beginnt seine Legislatur mit einem Zukunftsantrag, der interaktiven und kompetenzorientierten Unterricht als wesentliches Element der schulischen Ausbildung definiert. Der LandesSchülerRat bezeichnet diesen Forderungskomplex als bildungspolitische Antwort auf das 21. Jahrhundert.
„Unsere Schulen können die laufende gesellschaftliche Entwicklung unmöglich ausblenden, tun mit dem beständigen Festhalten am Frontalunterricht aber genau das. Technologische Prozesse und flexiblere Anforderungen an das spätere Berufsleben machen eine individuellere Betreuung der Lernenden unumgänglich. Heutzutage selbstverständliche Persönlichkeitsqualifikationen wie systematisches Denken und Teamfähigkeit erfordern einen verstärkten Fokus auf Gruppenarbeiten, Diskussionsrunden und multiple Formen der Selbsterarbeitung im Klassenzimmer“, so Wehn. „Stupides Auswendiglernen ist keine zielführende Vorbereitung auf das Erwachsensein, sondern durch den mittlerweile selbstverständlichen Zugang zu unbegrenzten Informationen über das Internet deutlich nebensächlich geworden.“
Ein weiterer Antrag der Landesdelegiertenkonferenz befasste sich mit einem landesweiten Ticket für die Schülerinnen und Schüler. „Sachsen braucht das Bildungsticket! Wir nähren die derzeit laufende Debatte und fordern ein sachsenweites, bezahlbares Angebot für die Schülerschaft, welches eine Rund-um-die-Uhr-Nutzung des gesamten öffentlichen Personennahverkehrs umfasst. Besonders junge Menschen im ländlichen Raum sind auf verlässliche, flexible Mobilität angewiesen. Das landesweite Bildungsticket würde diesem Anspruch mit realistischer Kostenkalkulation gerecht werden“, so der neue LSR-Vorsitzende.
Der junge Vorstand sieht sich für die kommenden Aufgaben gut gerüstet, erfahrene Mitglieder aus dem bisherigen Landesvorstand sicherten bereits ihre beratende Unterstützung zu. Das bisherige Engagement im Bereich der zu stärkenden politischen Bildung habe auch weiterhin Priorität.
Wehn abschließend: „Globale Veränderungen machen einen reflektierten Umgang mit polarisierenden Themen unumgänglich. Gelungene Demokratieerziehung ist der Schlüssel für das gesellschaftliche Zusammenleben. Auch die Schule muss dabei mithelfen, unsere demokratischen Grundwerte jeden Tag aufs Neue zu verteidigen.“