Was habe ich die Woche gemacht? Eigentlich eine gute Frage. Eine Frage auf die ich spontan keine Antwort geben kann, weil ich mir die Frage noch nie gestellt habe. Da bin ehrlich.
Diese Rubrik in unserem Blog hat für mich etwas sehr positives, es ist nicht nur Arbeitsaufwand, sondern es zwingt mich die eigene Arbeit zu reflektieren. Was in bestimmten Abständen die Grundvoraussetzung für eine effiziente, gute Arbeit ist, denn nur so können Fehler und kleine Probleme behoben und beseitigt werden.
Aber Stopp. Ich rede die ganze Zeit davon was mir das alles bringt, entscheidend ist, was ihr davon habt. In der Rubrik „What have I done this week?“ werden Georg und ich abwechselnd von unserer Arbeit, welche wir unter der Woche für den LandesSchülerRat geleistet haben schreiben um euch in unsere Arbeit mit einzubeziehen. Gleichzeitig wollen wir euch informieren und Rechenschaft ablegen. Ihr sollt an unserer Arbeit teilhaben können.
Lange Rede kurzer Sinn. Was war los die Woche?
Bestimmendes Thema war bei mir persönlich natürlich die Demonstration am 10.Mai in Dresden. Auftakt war die Landespressekonferenz am Montag den 7.Mai um 10:30 im Sächsischen Landtag. Vor etwa 15 Journalisten habe ich Stellung bezogen zu den Nachbesserungen im Bildungspaket. Die PM des LSR findet ihr hier: https://lsr-sachsen.de/2012/04/bildungspackchen-oder-bildungspaket/
Gemeinsam mit Daniel Rehda (Sprecher der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften, KSS) haben wir den Ablauf der Demonstration und unsere Forderungen vorgestellt. Die LPK dauerte ca. eine Stunde mit wenigen Rückfragen der Journalisten. Es ist im Grunde immer eine sehr entspannte Angelegenheit, mit angenehmen Interviews im Anschluss.
Schnittchen und Kaffee haben ihr übriges für die gute Stimmung bei allen Beteiligten getan.
Im Anschluss folgte neben dem täglichen „Ich kläre Dinge ab, diskutiere in der LSR FB Gruppe, beantworte Mails“ mehrere Telefonate mit dem Ministerbüro von Kultusministerin Kurth, wo es um die Absprachen der Übergabe der Roten Karten ging. Es gibt sicherlich entspanntere Angelegenheiten, aber im Nachhinein hat es doch gut geklappt und Frau Kurth hat an der Übergabe persönlich teilgenommen. Mehr wollten wir auch nicht.
Dienstag (man merkt der Donnerstag kommt langsam auf uns zu) ging es an die Abklärung der letzten Maßnahmen für die Demo. Es beginnt die stressige Endphase wie bei jeder größeren Veranstaltung. Letzte organisatorische Feinheiten müssen abgeklärt werden. Dies bedeutet viel Kommunizieren, egal ob per SMS, Telefon, Mail, Facebook oder doch in kurzen persönlichen Gespräch. Die Uhrzeit und der Ort für das Gespräch mit dem ehemaligen Kultusminister Prof. Dr. Wöller kläre ich ebenfalls ab.
Mittwoch: An der TU-Dresden findet ein Campuslauf statt. Eine gute Chance um die Teilnehmer und Zuschauer zu motivieren an der Demonstration teilzunehmen. Über die Bühne wo vorher eine Band gespielt hat, appelliere ich die Forderungen zu unterstützen und morgen bei hoffentlich schönem Wetter ein deutliches Zeichen zu setzen. Im Anschluss findet in der Stura (Studentenrat, so was wie ein „KreisSchülerRat bei uns Schülern) Bracke die zentrale Ordner Einweisung statt, wo auch noch einmal alle Auflagen durchgegangen werden und das „Worst-Case Szenario“ besprochen wird. Wie sieht so ein „Worst-Case Szenario“ für eine Demonstration aus? Man geht davon aus, das alles schief geht. Demonstrationsteilnehmer prügeln sich mit der Polizei oder der Landtag wird gestürmt. Alles Dinge, welche wir nicht erhoffen, aber mal sollte vorbereitet sein. Das wichtigste ist immer Ruhe bewahren und das Gespräch suchen.
Unklar ist noch der Lautsprecherwagen für den Schulzug, es wird langsam hektisch. Dennoch bald herrscht Gewissheit alles sollte klar gehen. Bis tief in die Nacht laufen die letzten Mobilisierungsversuche und ich mache mich an das Schreiben meiner Rede für die Abschlusskundgebung.
Donnerstag der große Tag beginnt. Aufstehen nach einer kurzen Nacht. Matetee (koffeinhaltiger Tee) hilft gegen Müdigkeit. Ich mache mich auf den Weg nach Dresden. Erste Station ist die Geschäftsstelle des LSR. In drei Kisten verpackt liegen hier die 4000 roten Karten, welche die Kultusministerin heute bekommen soll. Ein komischer Zufall dass man immer wieder Forderungen nach mehr Lehrern und weniger Unterrichtsausfall liest. Es gibt wirklich Zufälle 😉
Anschließend geht es auch schon Richtung Sächsischer Landtag zum Gespräch mit Herr Prof. Dr. Wöller. Bei lockerer Atmosphäre mit Kakao geht es intensiv um die Zukunft der Bildung in Sachsen. Es wird kein Blatt vor den Mund genommen. Fazit: Gutes Gespräch die Zukunft sieht dennoch dunkel aus.
Zwischendurch klingelt immer das Telefon. Die Presse will Auskunft haben, oder ein Zeitpunkt für ein Interview. à Der Akku hält.
Ich schaffe einige der roten Karten zur Stura Bracke hoch in die Uni, dort soll um 14 Uhr eine Liveschaltung ins MDR Fernsehen stattfinden. Das MDR möchte einige Exemplare der Karten haben. Nichts leichter als das.
Zum Mittag gibt es Käsebrötchen und eine Club Mate, schon sammeln sich die ersten Schülerinnen und Schüler am Albertplatz. Es folgen wieder Interviews, Gespräch, anschließend geht es auch verspätet los. Der Demozug ist nun vereint und es geht in Richtung Landtag. Vor dem Landtag gebe ich dem MDR noch ein Interview. Anschließend geht’s nach einer guten Rede von Florian Sperber (KSS) auf die Bühne. Ich versuche, sachlich, aber kritisch die Probleme aufzuzeigen und beginne die Forderungen des LSR an die Staatsregierung vorzutragen. Zwischendurch gibt es immer mal Applaus. Toll. Im Anschluss beantworte ich wieder Pressewünsche und höre mir noch die nachfolgenden Reden an, ehe es dann nach dem Abbau noch entspannt an die Elbe geht. Sonne genießen und ein Bier trinken. Feierabend.
Freitag ist Ende der Woche, somit bei mir auch nicht mehr so viel los. Tagsüber gibt es noch das ein oder andere Telefonat, die eine oder andere Mail muss beantwortet werden. In Gedanken wird der gestrige Tag noch einmal revue passiert.
Abends ist noch Aktivensitzung des KreisSchülerRates Meißen, wo es um die letzten Absprachen der Vollversammlung geht, welche am Montag den 14.Mai stattfindet. Ein Fotograf der SZ ist auch anwesend. Es wird in Zukunft einen Artikel über die Schulsituation im Landkreis geben. Neben dem LSR bin ich auch noch Vorsitzender des KSR Meißen.
Am Wochenende schreibe ich noch einen Text für den Newsletter, welcher demnächst erscheinen wird. Inhaltlich geht es über die Situation der Schülervertretungen auf Bundesebene z.B. in der Bundesschülerkonferenz. Ich arbeite noch aktiv an der Pressemitteilung über die Ankündigungen im Landtag mit, welche Montag veröffentlicht werden soll.
Eine sehr schülerratsintensive Woche geht zu Ende. Aber auch eine sehr erfolgreiche. Die Proteste bewirken auf alle Fälle was, nicht ohne Grund hat die Kultusministerin den Runden Tisch zum Lehrermangel angekündigt.
Motivation und Wille sind bei mir da, ich hoffe bei euch auch. Ich bin gespannt was wir in Zukunft noch bewegen können. Wer Will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. In dem Sinne bis zum nächsten Mal.
Konrad Degen, Vorsitzender des LandesSchülerRates Sachsens
Die Texte geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder und nicht die des LandesSchülerRates Sachsens.