Anlässlich der anstehenden Landtagswahl am 1. September haben wir ein Forderungspapier veröffentlicht, in dem wir dem neuen Sächsischen Landtag und der neuen Staatsregierung bildungspolitische Forderungen für die nächsten 5 Jahre stellen. Ein stärkerer Fokus auf die politische Bildung und die demokratische Schule ist Teil dieses Forderungspapiers.
Am Mittwoch haben wir mit der Bildungsgewerkschaft GEW und dem LandesElternRat Sachsen einen gemeinsamen Wahlaufruf zur anstehenden Landtagswahl veröffentlicht. Jener Wahlaufruf steht unter dem Motto ‚Bildung braucht Demokratie – Demokratie braucht Bildung‘.
»Politische Bildung legt die Grundlagen für das gesellschaftliche Zusammenleben. Trotzdem ist der Fokus auf jene in den jetzigen Lehrplänen viel zu gering. Politische Bildung muss als Querschnittsthema behandelt werden, um alle Dimensionen von aktuellen Fragen und Herausforderungen abzudecken«, fordert unsere Vorsitzende Amy.
Schüler*innen müssen niedrigschwellig die Funktionsweisen der Demokratie beigebracht bekommen. Dafür müssen auch die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer stärker miteinander verknüpft werden. Zudem muss der Geschichtsunterricht für die historischen Kontexte mehr in die Bewertung aktueller politischer Ereignisse integriert werden.
»Für Schüler*innen ist es wichtig, Demokratie erleben zu können. Deshalb braucht es Besuche von Gedenkstätten, Parlamentsbesuche und die Möglichkeit in den Schulen an Jugendwahlen im Kontext von anstehenden Wahlen teilzunehmen. Solche externen Angebote müssen finanziell gefördert werden. Dabei dürfen aber Partizipationsmöglichkeiten in den Schulen nicht vergessen werden. Schüler*innen erlernen durch die Schüler*innenvertretung aktiv Demokratie und die Möglichkeit, sich zu beteiligen«, erklärt Amy.
Der Lernort Schule muss dabei mehr als eine Gemeinschaft angesehen werden, die aus allen an Schule beteiligten Akteur*innen besteht. Demokratische Abläufe müssen dabei zum gelebten Wert werden. Schüler*innen müssen durch ihre Wahlentscheidungen und Abstimmungen sehen, wie sie ihre Schule mitgestalten können.
»Die Schulkonferenz als paritätisches Gremium aus Lehrkräften, Eltern und Schüler*innen muss dabei zentrale Kompetenzen erhalten, die gerade bei der Gesamtlehrkräftekonferenz liegen. Die Schulkonferenz muss die Möglichkeit haben, initiativ Ideen einzubringen und abzustimmen«, so Amy.
Zudem müssen Lehrkräfte durch Fortbildungen für das Thema der politischen Bildung als Querschnittsthema, aber auch für die Schüler*innenpartizipation sensibilisiert werden.
»Schüler*innen müssen in ihren Schuljahren die Funktionsweise unserer Demokratie erlernen und gleichzeitig ihre eigene Schule auf demokratische Art mitgestalten können«, schließt Amy.