Es war Samstag, der 5.5.2012, 10 Uhr am Morgen, wir waren in Dresden in der Montessorischule „Huckepack“.
Warum? Ist doch ganz einfach, es findet das erste Vernetzungstreffen der Freien Schulen aus ganz Sachsen statt.
Zu Beginn stand eine kurze Vorstellungsrunde an, bei der man sich kennenlernen sollte.
Der nächste Punkt, der auf der Tagesordnung stand, war ein Vorstellen der Schultypen untereinander. Es wurden zwei Gruppen gebildet. Eine dieser Gruppen bestand aus einer Montessorischule, einer Waldorfschule und einer Werkschule.
Diese stellten die Besonderheiten Ihrer Schultypen vor und sammelten Gemeinsamkeiten und Probleme. So gab es zum Beispiel bei der Waldorfschule das Unterrichtsfach „Eurythmie“, dies bedeutet, dass man Musik und Sprache in Bewegungen ausdrückt und die Körperbeherrschung stärkt. Des weiteren kam dabei raus, dass jede Montessorischule etwas anders vom Konzept ist und das man selbst festlegt, wie oft und wie lang man ein Unterrichtsfach macht. Die Freie Werk Schule aus Meißen setzt auf ein sehr praxisnahes Schulkonzept in Zusammenarbeit mit vielen Firmen.
Obwohl jede Schule nach einem anderem Prinzip funktioniert gab es doch einige Gemeinsamkeiten. Diese waren zum Beispiel das Lernen bis zur 13. Klasse, das Durchführen von sehr vielen Praktika in sozialen, landwirtschaftlichen, sowie auch in frei wählbaren Bereichen, das Duzen von Lehrer und die im Vordergrund stehenden sozialen Kompetenzen.
Trotzdem gab es auch Probleme die angesprochen wurden. Einige dieser waren die fehlende Einbindung von freien Schulen in die Kreisschülerräte und den Landesschülerrat, die Ausgrenzung interessierter Schüler durch das oft hohe Schulgeld und die fehlenden Kompetenzen der Lehrer die Ihnen in ihrem Studium nicht vermittelt werden.
Natürlich gab es bei allen drei Themen noch wesentlich mehr, aber das sind die grundlegendsten Fakten.
Im Anschluss daran wurden die Ergebnisse aller Gruppen vorgestellt.
Es folgte das Mittagessen.
Als Nächstes stand eine Vernetzungsrunde der Schulen an, die alle in einer Region von Sachsen sind. Alle wünschten sich eine bessere Zusammenarbeit mit den Kreisschülerräten. Zudem gab es weitere gemeinsame Interessen und Wünsche, wie die Einführung eines Fonds für freie Schulen, da die staatliche Förderung immer mehr zurückgeht. Dabei kamen auch interessante Ideen zustande, wie die Renovierung von Schulgebäuden durch Schüler und Sponsoren, da diese in einem desolatem Zustand sind.
Nach dieser Runde sprach Herr Prof. Dr. Hüther, ein sehr anerkannter Neurobiologe, Hirnforscher und Autor von populärwissenschaftlichen Büchern, über das Bildungssystem und die freien Schulen. Anschließend gab es noch eine kurze Diskussionsrunde. Ein wichtiges Zitat von ihm an diesem Tag: „Der Schüler ist ein braver Pflichterfüller ohne Begeisterung.“
Danach war dieses erste Treffen auch schon wieder zu Ende.
Fazit: Für das erste Treffen dieser Art war es richtig gut. Es wurden viele Probleme und Ideen aufgegriffen, mit denen man gut arbeiten kann.
Einige neue Ziele haben sich die Teilnehmer auch gesetzt, alle wollen sich in den jeweiligen KreisSchülerRäten integrieren und hoffen auf deren Unterstützung. Das Treffen hat viel Mut für eine nun intensivere Zusammenarbeit mit den freien Schulen in Sachsen gemacht.
Noch vor den kommenden Sommerferien soll das 2. Vernetzungstreffen stattfinden. Vielleicht ja wieder in der Freien Montessorischule Huckepack. Diese Veranstaltung wird mit der freundlichen Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft für Schulen in Freier Trägerschaft Sachsen, „Think Big“ von O2 und der Freien Montessorischule Huckepack realisiert.