Der LandesSchülerRat begrüßt die Ergebnisse der jüngsten Beratungen zwischen dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA), den Verkehrsverbünden, dem Landkreis- sowie Städte- und Gemeindetag, die am gestrigen Nachmittag offiziell bekannt gegeben wurden. In den Gesprächen gab es unter anderem eine erste Einigung zum Bildungsticket für Schülerinnen und Schüler sowie zum sogenannten Azubi-Ticket für Auszubildende. Der LandesSchülerRat Sachsen fordert seit mehr als zehn Jahren ein Bildungsticket für Sachsen.
Landesschülersprecher NOAH WEHN zu besagtem Thema: „Es ist ein gutes Zeichen, dass nun endlich konkrete Vereinbarungen auf dem Tisch liegen. Über die gesamte Amtszeit der jetzigen Regierung wurden zum Bildungsticket viele Absichtserklärungen, aber keine handfesten Vereinbarungen getroffen. Gemessen daran sind die heute verkündeten Abmachungen ein Durchbruch.“
WEHN weiter: „Wir als Schülerinnen und Schüler fordern schon länger ein sachsenweit gültiges sowie bezahlbares Bildungsticket. Und das nicht für den privaten Luxus, sondern weil es für viele von uns, besonders für Berufsschüler, eine dringend notwendige Ergänzung des Ticketangebotes ist.“
Doch genau hier liegen aus Sicht des LandesSchülerRat die Schwachstellen der veröffentlichten Pläne. WEHN betont: „Berufsschüler und Auszubildende brauchen ein attraktives Ticketangebot. Das neue Azubiticket ist dem Modell nach gut gedacht, doch der Grundpreis von 48 Euro ist schlichtweg zu hoch. Dem Freistaat und den Ausbildungsbetrieben sollten die künftigen Fachkräfte so viel wert sein, dass sie die Kosten übernehmen. Wir fordern: Kein sächsischer Berufsschüler soll für den ÖPNV mehr als 20 Euro Eigenbeteiligung zahlen müssen.“
Zum allgemeinen Bildungsticket äußert sich der Landesschülersprecher wie folgt: „Vorgesehen ist ein Bildungsticket innerhalb des eigenen Verkehrsverbundes. Wir fordern noch immer eine sachsenweite Gültigkeit, hier bleibt die Frage offen, ob es – wie beim Azubiticket – eine Zukaufoption für die sachsenweite Gültigkeit geben wird. Aus unserer Sicht sollte diese definitiv angeboten werden.“
Abschließend resümiert NOAH WEHN: „Nachdem sich das zuständige Ministerium sehr lange Zeit gelassen und die Staatsregierung ihre eigenen Ziele verfehlt hat, ist das Ergebnis von gestern zufriedenstellend. Auch wenn Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) dafür den Verkehrsverbünden erst mit dem Damoklesschwert der Landesverkehrsgesellschaft drohen musste. Wir hoffen vor allem, dass nun bis zum Schuljahr 2020/21 niemand einen Rückzieher macht. Dabei appellieren wir besonders an die Landtagsparteien, notwendige finanzielle Mittel bereitzustellen und den Druck auf die Verkehrsverbünde aufrechtzuerhalten, bis die ersten Schüler endlich ihr Bildungstickt in der Hand halten.“