Bildung modernisieren? – Stellungnahme zur Landtagsdebatte

Heute berät der Sächsische Landtag einen Antrag über Reform- und Modernisierungsmaßnahmen des sächsischen Schulsystems. Der Antrag ist in 4 Abschnitte geteilt: Modernisierung des Unterrichts, Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte, schnelle und spürbare Senkung der Belastung von Familien und eine Reformierung des Lehramtsstudiums. Ausschlaggebend für den Antrag seien die Ergebnisse der PISA-Studie.

Wir begrüßen die Forderungen dieses Antrages. »Die PISA-Studie zeigte erneut einmal auf, wie groß die Lücken in unserem Schulsystem gerade wirklich sind. Dass die 15-jährigen Schülerinnen ein Defizit von einem ganzen Schuljahr haben, ist erschreckend. Ebenso fatal ist die generelle Zufriedenheit der Schülerinnen. Hier gaben 22 % aller Befragten an, dass sie mit ihrem Leben generell unzufrieden sind. Diese Zahl ist erschreckend und muss Folgen nach sich ziehen«, erläutert unsere Vorsitzende Amy.

Der Ausbau der Schulsozialarbeit, Inklusion und die Bereitstellung eines kostenlosen Mittagessens kann die Zufriedenheit und somit die generelle Lernbereitschaft der Schüler*innen bereits immens fördern. »Ebenso ist es vonnöten, den Lernplan zu entschlacken. Unmengen an Wissen in die Köpfe von Jugendlichen zu pumpen, ist nicht mehr zeitgerecht. Viel mehr muss der Fokus auf zukunftsorientiertem Lernen und dem Beibringen von Kompetenzen liegen. Dass Jugendliche sich außerdem in der Schule mit aktuellen gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen, ist zwingend erforderlich«, so Amy.

Vor allem die Partizipation von Jugendlichen soll in der Schule mehr gefördert werden, um eine ausreichende Demokratiebildung zu sichern. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Lernen durch Engagement muss dabei stärker in Schulen etabliert werden. »Die Erziehung der Schüler*innen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln sollte die wichtigste Grundlage von Schulbildung sein. BNE einerseits sowie politische Bildung und Demokratieerziehung andererseits sind eng miteinander verbunden und müssen auch in dieser Art als verzahnte Bildungsziele aufgefasst werden«, erläutert Amy.

Momentan lernen zukünftige Erwachsene in einem altmodischen Schulsystem, das seit Jahren nicht sinnvoll überarbeitet wurde. Dabei müssen unsere Schulen so angepasst werden, dass die Erwachsenen der Zukunft auch in Schulen der Zukunft lernen. Schulen, welche Individuen sehen, fördern und versuchen alle zu unterrichten und nicht nur die breite Masse der Schüler*innen, welche in einem solchen System lernen können.