Die sächsische Bildungsagentur (SBA) kündigte am Freitag den Start des Einstellungsverfahrens für das Schuljahr 2015/16 an. Es sollen 1.000 neue Lehrer unbefristet eingestellt werden. „Endlich reagiert die SBA auf den bestehenden Unterrichtsausfall und Lehrermangel in Sachsen. Das vollständige Ersetzen der zum Schuljahresende ausscheidenden Lehrkräfte (ca. 640 VzÄ) und darüber hinausgehende Neueinstellungen sind vorbildlich und wichtige Schritte, um die Unterrichtsversorgung in Zukunft zu gewährleisten.“, so der Vorsitzende des LSR Sachsen, Patrick Tanzer.
Dennoch bleiben weitere Herausforderungen bestehen. Besonders der geordnete Generationswechsel im Lehrerzimmer und die flächendeckende Lehrerversorgung in ländlichen Gebieten müssen Priorität haben. Ebenfalls schien die Kultusverwaltung in der letzten Zeit überrascht und überfordert vom starken Zuwachs der Schülerzahlen in Dresden und Leipzig. Mit der aktuellen Einstellungswelle muss die SBA den Grundstein für die Beseitigung dieser Probleme legen. Laut SBA gibt es für die 1.000 Lehrerstellen im Einstellungsverfahren 1.500 Bewerber. Unter den für die bevorzugte Einstellung relevanten Fächer sollte die SBA neben den klassischen Mangelfächern (v.a. MINT-Fächer) auch besonders Musik, Sport und Kunst berücksichtigen. Diese wiesen in der Unterrichtsausfallstatistik des LSR besonders hohe Ausfallquoten auf und bedürfen ebenso mehr Lehrpersonal. Auch über bevorzugte Einstellung von DaZ-Lehrern (Deutsch als Zweitsprache) vor dem Hintergrund steigender Flüchtlingszahlen und Lehrpersonal für Inklusion sollte erwogen werden. Der Vorsitzende Patrick Tanzer:
„Wir sind erst einmal froh, dass versucht wird, mit Weitsicht ins nächste Schuljahr zu starten. So lassen sich böse Überraschungen, wie die verspätete Versendung von Elternbescheiden vermeiden. Es ist gut wenn der Druck von außen etwas bewirkt. So wird aktiv gegen den Unterrichtsausfall vorgegangen.“