Im Vorfeld zur Schülerkonferenz „Chemnitz 15“ wollen wir nochmal zu den Dauerbrennern von „Chemnitz 13“ informieren. Was hat sich getan? Was ist passiert? Lest rein und steigert eure Vorfreude!
Jeder Schüler wurde in seiner Schullaufbahn schon einmal mit diesem Thema konfrontiert. Auf den ersten Blick ist es schön, statt zwei Stunden Mathe länger schlafen zu können. Oftmals bleit es jedoch nicht bei zwei Stunden. Ein Lehrer fällt aus und der Unterricht kann gar nicht oder nicht fachgerecht vertreten werden, und das über Wochen, denn es gibt einfach nicht genug Lehrer. Noch dazu kommt, dass Sachsens Lehrer ein Durchschnittsalter von circa 53 Jahren haben. Nach Angaben des Staatsministeriums für Kultus (SMK) gehen davon bis 2020 mehr als 8.000 Lehrer in den Ruhestand, bis 2030 werden es etwa 80% der derzeit Beschäftigen sein. Spätestens jetzt sollten bei allen die Alarmglocken angehen.
Deshalb forderte der Landesschülerrat Sachsen (LSR) schon zur Landtagswahl 2014 in seinen bildungspolitischen Maßgaben die Staatsregierung auf, die Einstellung neuer Lehrer in Sachsen stärker voranzutreiben. Nur durch die Neueinstellung vieler junger Lehrer kann der Unterrichtsausfall langfristig gedeckt werden. Werden diese Neueinstellungen nicht vorgenommen wird das hohe Bildungsniveau in Sachsen stark darunter leiden. Aber auch der Beruf des Lehrers muss attraktiver gestaltet werden.
Schon bei Chemnitz 13 diskutierten viele Schüler und Schülerinnen über dieses immer wiederkehrende Thema. Besonders wurde die Qualität der Lehrer bemängelt. Oftmals wird der Lernstoff nicht verständlich rübergebracht und die Lernmethoden lassen immer mehr zu wünschen übrig. Wichtig dabei für die Schüler, eine Lösung muss damit anfangen, Lehrer wieder mehr anzuerkennen. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst wie viel Arbeit und Zeit hinter diesem Beruf steckt. Sie wissen nicht wie schnell es geht bei den vollkommen überfüllten Klassen mal die Nerven zu verlieren. Lehrer sind auch bloß Menschen!
Auch unsere Kultusminsterin Brunhild Kurth äußerte sich zu diesem komplexen Thema: „Bis 2025 scheiden etwa die Hälfte aller Lehrerinnen und Lehrer altersbedingt aus dem sächsischen Schuldienst aus. Deshalb wird der Freistaat Sachsen in den nächsten Jahren zahlreiche gut ausgebildete Lehrkräfte einstellen, die bereit sind, mit Engagement und Leidenschaft Schule in Sachsen zu gestalten. Lehrernachwuchs wird in allen Schularten, Fächern und Regionen Sachsens benötigt. Besondere Bedarfsschwerpunkte bestehen für Lehrkräfte an den Grundschulen, Oberschulen und Förderschulen. Lehrkräfte für mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer und Fremdsprachen werden in allen weiterführenden Schularten benötigt.“
Frau Kurth schwingt mit dieser Aussage große Worte. Noch scheint dieses Versprechen unrealistisch. Man kann also gespannt sein auf die nächsten Jahre, angeblich ohne Lehrermangel aber mit exzellent ausgebildeten Lehrern und Lehrerinnen. Besonders mit den angekündigten 6.100 Stellen, die die neue Koalition versprochen hat.
Sollten wir darüber nicht nochmal ins Gespräch kommen? Was macht Lehrer aus und wie kriegen wir junge Leute wieder dazu Lehrer zu werden? Kommt einfach vorbei bei Chemnitz 15!
Frederike Horn, Vorstandsmitglied