Für die sächsischen Schüler steht die schönste Zeit des Jahres vor der Tür: Sommerferien! Sechs Wochen lang das tun, wofür sonst keine Zeit bleibt. In den lang ersehnten Urlaub fahren und viele sonnige Nachmittage mit den Freunden im Freibad verbringen.
Doch bevor wir uns diese verdiente Auszeit gönnen dürfen, erwartet uns alle noch eins: die Zeugnisse. Was für manche der pure Horror ist, nehmen die anderen ganz locker. Vielen ist unwohl bei dem Gedanken das Zeugnis den Eltern zu zeigen. Statt der erhofften 2 in Mathe ist es mit Ach und Krach doch nur eine 4 geworden. Andere freuen sich richtig auf die Zeugnisausgabe und darauf die Belohnung für die Anstrengung des vergangenen Schuljahres zu erhalten.
Und da wären wir wieder bei einem springenden Punkt. Nicht nur die Schüler sind beim Thema Zeugnisse geteilter Meinung. Auch Pädagogen, Eltern und Politiker debattieren intensiv darüber wie sinnvoll Notengebung und demzufolge Zeugnisse in der modernen Schule überhaupt sind. Unbestritten sollen sie eine Leistungsbilanz für Eltern, Lehrer und vor allem für den Schüler selbst abbilden. Ganz offiziell, schwarz auf weiß kann man sehen, dass sich die ganze Arbeit des vergangenen Schuljahres ausgezahlt hat. Wenn am Ende nicht die erhoffte Note auf dem Zeugnis steht, dann kann diese auch eine Motivation für das nächste Schuljahr sein. Einige Kritiker sehen diese Funktion momentan noch nicht erfüllt. Sie fordern die Noten in Form von Ziffern abzuschaffen und durch schriftliche Einschätzungen zu ersetzen. Sicher, diese Variante der Zeugnisse würde die Angst mancher Schüler verringern und Druck abbauen. Dennoch sollte man sich dabei fragen, ob man hier der pädagogischen Willkür wirklich entkommt. Der Interpretationsspielraum wird größer. Wer dann wissen will ob er bestimmte Ausbildungen oder Studien geeignet ist, müsste sich dann immer erneut vor Ort qualifizieren. Eventuell sollte man darüber nachdenken, die bereits vorhandenen Einschätzung auszubauen und für den Schüler greifbarer.
Unabhängig davon wie eure Zeugnisse letztendlich ausfallen, sollte der letzte Schultag vor den Ferien ein unbeschwerter Tag sein. Er schließt das vergangene Schuljahr ab und läutet die schönsten sechs Wochen des Jahres ein. Genießt diese Zeit, denn der nächste Schulstress kommt bestimmt!
Kristina Haarbeck