Schüler aus Schulen freier Trägerschaft sind nicht in der gesetzlichen Schülermitwirkung organisiert. Ein Grund nicht aktiv zu sein? – Nein, dachte sich der LandesSchülerRat und veranstaltete am 28. Juni zum nunmehr vierten Mal ein Vernetzungstreffen. Unterstützt wurden wir dabei vom Förderverein Sächsischer Schülervertretungen e.V.
Aus dem ganzen Freistaat strömten die engagierten Schüler herbei. Nach einer kurzen Kennlernrunde ging es in die Diskussion. Es war sofort klar, dass sich am Zustand der gesetzlichen Schülermitwirkung etwas verändern muss. Wer eine demokratische Gesellschaft will, muss auch jeden demokratische Mittel zugänglich machen. Sonst bilden sich benachteiligte und bevorteilte Schülergruppen. Bestätigt wurde diese Ansicht von Frau Seifert vom Landeselternrat, die den anwesenden Schülervertretern von ihrer Arbeit im Ausschuss für Schulen in freier Trägerschaft und der Elterninitiative „Apfel und Ei“ berichtete. Es war für alle interessant zu hören, welche Aktionen seitens der Eltern in Planung sind.
Nach einer kurzen, stärkenden Mittagspause, fing die tatsächliche inhaltliche Arbeit an. Gemeinsam diskutierten wir, ob es überhaupt sinnvoll ist die Schulen in freier Trägerschaft gesetzlich zur Einrichtung einer Schülervertretung zu verpflichten. Schließlich ist es das eigentliche Ziel dieser Schulen den Schulalltag und Unterricht größtenteils unabhängig von den gesetzlichen Vorgaben zu gestalten. Doch alle waren sich einig, dass eine gesetzliche Verpflichtung zur Schülermitwirkung keine Einschränkung ist, sondern vor allem für die Schüler eine Bereicherung darstellen würde. Aber auch über die Gremien über die Schule hinaus wurde diskutiert. Wie sollten Schüler aus freien Schulen in Kreis- und LandesSchülerRat integriert werden? Alle Teilnehmer stimmten mit der Ansicht überein, dass es hier das Ziel sein muss eine Gleichstellung mit staatlichen Schülern zu erreichen. Um die Diskussion mit einem Ergebnis abzuschließen, wurden alle Gedanken in einem Punktepapier festgehalten. Das könnt ihr hier auch auf der Seite einsehen.
Als zentrales Ergebnis des Vernetzungstreffens stand außerdem die Idee sich zu einem Bund der Schüler von Schulen in freier Trägerschaft zusammen zu schließen. Sein oberstes Ziel ist dabei die Gleichstellung bei der Schülermitwirkung. Dazu soll eine enge Zusammenarbeit mit dem Landesschülerrat stattfinden. Eine Arbeitsgrundlage für diesen Bund der Schüler von Schulen in freier Trägerschaft soll das beschlossene Punktepapier bilden. Ein Mitwirkungsseminar zum Thema Projektmanagement bildete schließlich einen schönen Abschluss des Tages. Am späten Nachmittag konnten schließlich alle, ziemlich geschafft, aber dennoch mit dem guten Gefühl, gemeinsam etwas erreichen zu können.
Kristina Haarbecker, Beraterin des Landesvorstandes