Unlands Spardiktat stürzt Schulen in die Krise

Gestern hat die Staatsministerin für Kultus, Brunhild Kurth, die Versendung der Bescheide gestoppt, über die Eltern erfahren, wo ihre Kinder demnächst zur Schule gehen. Offiziell wird dieser Schritt damit begründet, dass die Bedarfsplanungen von Stellen und Klassen noch nicht abgeschlossen sei. Eine Katastrophe, die für den LandesSchüleRat Sachsen (LSR Sachsen) direkt zeigt, wie dünn die Personaldecke wirklich ist.

Als vor wenigen Wochen bereits bekannt wurde, dass die Neueinstellungen für Lehrer nur ein Plus von 50 Fachkräften bringen wird, konnte man stutzig werden. Selbst die Kultusministerin bezweifelte, ob das für die über 4.000 neuen Schüler reicht. Doch Herr Unland, Finanzminister, hatte den Finger auf den Ausgaben. Damit stand fest, dass es vielerorts zu Klassen mit 28 Schülern kommen wird. Auch der Platz an der „gewünschten“ Schule stand damit in Frage. Die Quittung erhalten alle Beteiligten jetzt. Um die Planung zu realisieren, werden diese Schritte offensichtlich gemacht werden müssen. Doch gute Bildung kann nur mit qualifizierten und ausreichend vielen Lehrern geleistet werden. Wer weiter Lob für den sächsischen Weg einstreichen möchte, sollte sich darauf besinnen. Der Vorsitzende Patrick Tanzer dazu:

„Schon vor einem Monat haben wir gefragt, ob Herr Unland nochmal nachrechnen kann. Und leider scheint das nicht geschehen zu sein. Die Ministerin hat gehandelt und damit uns allen gezeigt, wo es hin geht. Wer glaubt der Zukunft Sachsens, mit 28 Kindern in einer Klasse zu helfen, sollte nicht hinten herum die Senkung der Schulabbrecherquote versprechen. Wenn nicht schnell etwas passiert, wird Sachsen seine Führungsrolle einbüßen. Um zu retten was zu retten ist, braucht es jetzt einen starken politischen Willen. Der Stellenausbau muss Chefsache werden.“