„Es gibt keinen Lehrermangel!“, diesen Satz bekomme ich häufiger zu hören. Aber wenn das stimmt, wie kann es dann sein, dass ich vom 21. – 23. Mai Hausarbeitszeit habe? Und so wie es aussieht werde ich in dieser Hausarbeitszeit kaum bis gar keine Aufgaben bekommen. Also wieder Unterrichtsausfall. Ich kann mir gut vorstellen, dass einige meiner Mitschüler sich über diese drei freien Tage freuen. Aber was bedeutet das für uns? Es heißt nicht, dass wir jetzt groß feiern gehen können, sondern dass wir drei Tage Schule irgendwie in unsere sowieso schon ziemlich gut gefüllte Restschulzeit packen müssen. Also wieder Stress im Unterricht und noch mehr lernen.
Grund dafür sind Schulfremdenprüfungen. Dabei werden Schüler von freien Schulen an unserer Schule geprüft. Meine Lehrer haben in dieser Zeit nicht frei. Sie müssen andere Schüler prüfen und diesen Unterrichtsausfall später ausgleichen.
Mittlerweile tun mir meine Lehrer sogar richtig leid. Ich stelle es mir sehr schwierig vor, die ganze Zeit hin und her gescheucht zu werden. Erst normal Unterricht, dann Vertretung für einen anderen Lehrer, obwohl man eigentlich eine Freistunde haben sollte, und dann Schulfremdenprüfungen von Schülern, die man gar nicht kennt. Es fehlt an Ruhe und Konstanz im Schulgebäude und alle Beteiligten leiden darunter. Unsere Lehrer stehen ständig unter Stress und das wirkt sich auf den Unterricht aus!
Ein alt bekanntes Problem, was so oder so ähnlich jeder von seiner Schule erzählen kann. Diese Entwicklung wird sicher auch nicht einfacher, wenn in zwei Jahren jährlich über 1.000 neue Lehrer eingestellt werden müssen, weil so viele in Rente gehen. Genau wie auf die angespannte Personalsituation immer mehr Aufgaben durch das länderübergreifende Abitur zu rollen. Die Situation im Auge dürfen die gemeinsamen Anstrengungen nicht abreisen sich für dieses Problem zu engagieren.
Johanna Littke, stellv. Vorsitzende