Landtagswahl 2014 – Wir haben ein Wörtchen mitzureden“ – 39. Landesdelegiertenkonferenz

Mit Bildungspolitik kann man eine Wahl nicht gewinnen, aber verlieren. Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf, haben sich über 70 Delegierte des LandesSchülerRates Sachsen (LSR Sachsen) vom 13.06. – 15.06. in Chemnitz zur 39. Landesdelegiertenkonferenz (LDK) getroffen, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen.

Zu Beginn stand die Verabschiedung des Leitantrags auf der Agenda. In einer mehrstündigen Debatte verbesserten und verfeinerten die Delegierten die Wahlprüfsteine des LSR Sachsen. Wesentliche Themen waren dabei wieder der Generationswechsel im Lehrerzimmer, im Zusammenhang mit dem Lehrermangel. Wie Inklusion zukünftig an Schulen gestaltet werden soll spielte aber auch genauso eine Rolle, wie das Thema einer schnellen Behebung des Investitionsstaus bei öffentlichen Schulen.

Darüber hinaus spielte auch „sexuelle Vielfalt“ eine Rolle. Nicht erst seit dem Bildungsplan aus Baden-Württemberg ein Aufreger in der Schülervertretung. Mit spannenden Workshops „RosaLinde e.V.“ erfuhren die Teilnehmer mehr über die Problematik und auch darüber, was sie konkret für mehr Toleranz an ihrer Schule machen können. Um das Thema weiter aktuell zu halten, unterzeichneten dafür die beiden Partner, Jugend gegen Aids und der LSR Sachsen, eine Kooperationsvereinbarung, die es erleichtert derartige Workshops an die Schulen zu holen und die Ausbildung zum Workshopleiter vergünstigt.

Die Schüler beließen es allerdings nicht dabei, sich nur mit ihren eigenen Positionen auseinanderzusetzen. Im Verlauf der Tagung fand am Samstag eine Podiumsdiskussion statt, bei der die bildungspolitischen Sprecher, außer der, der NPD, Rede und Antwort standen. Besonders heiß diskutiert wurde dabei der Lehrermangel, als die größte Herausforderung für die kommende Legislatur. Erstaunlich waren wieder die großen Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Positionen. Die Probleme hier wurden vor allem in der Lehrerausbildung, der Attraktivität des Lehrerberufes und der allgemeinen finanziellen Ausstattung für Stellen und Gehalt gesehen. Doch wie dem Problem nun am Besten zu begegnen sei, da liegen Opposition und Regierung weit auseinander. Für Aufreger sorgte neben Gemeinschaftsschule und Inklusion, auch das Thema Bundeswehr an Schulen. Die Frage lautete: „Wie sehen Sie und Ihre Partei die Arbeit der Bundeswehr an sächsischen Schulen?“ Während Frau Dr. Stange (SPD), Frau Falken (LINKEN), Herr Dr. Peter (BÜNDNIS 90/DIE GRUENE), den Umgang der Bundeswehr an den Einrichtungen kritisierten, hatten die Regierungsparteien mit Begründung die Arbeit befürwortet. Für Herrn Bläsner (FDP) ist die Bundeswehr ein Element unserer demokratischen Grundordnung und sollte daher auch an den Schulen vertreten sein. Herr Bienst (CDU), betonte die gesellschaftlichen Aufgaben der Bundeswehr. Meinte aber auch, dass sie nicht häufiger vertreten seien sollte als andere Arbeitgeber.

Neben diesen interessanten inhaltlichen Einblicken, befassten sich die Mitglieder des Gremiums auch mit weiterführenden Anträgen. Dabei bezogen sie unter anderem Position zu Talentnoten, die einmal im Halbjahr für Schüler in den Fächern Kunst, Musik und Sport, vergeben werden sollen und befürworteten die Wichtigkeit von Besuchen der Politiker der verschiedenen Parteien an Schulen, gerade in Zeiten von Wahlen und Umwälzungen, allerdings unter strengen Auflagen.