„Die Steuermehreinnahmen werden sprudeln in den kommenden Jahren.“, das war eine Nachricht der Dienstag stattfinden Pressekonferenz in der Sächsischen Staatskanzlei. Die andere betraf die Bildungspolitik. Zum kommenden Schuljahr 2014/2015 sollen 590 neue Lehrer eingestellt werden. Mit den Altersabgängen und denen am Anfang des Jahres eingestellten Referendaren macht das eine positive Bilanz von 200 Lehrern. Auf diese zusätzlichen Stellen kommen allerdings 4.000 neue Schüler. Nach Berichten der Sächsischen Zeitung räumt auch die Ministerin ein, dass diese Einigung keine grundlegende Lösung bringt. Es wird vielerorts zu Klassen mit 28 Schülern kommen. Über die Lehrerstellen der Haushaltsjahre 2015/16 gibt es noch keine Einigung.
Der LandesSchülerRat Sachsen (LSR Sachsen) kritisiert dieses zurückhaltende Vorgehen der Regierung. Der Kultusministerin sind die Probleme bewusst, doch das Finanzministerium hat den Finger auf den Ausgaben. Immer wird betont, wie wichtig das qualitativ hochwertige Bildungssystem in Sachsen ist. Jetzt werden dennoch überfüllte Klassen gebildet und die angespannte Personalsituation weiter belastet. Doch wer soll die Investitionen in die Infrastruktur von morgen nutzen, wenn nicht die Schüler von heute? Für den LSR Sachsen ist es unverständlich, wie man auf der einen Seite, Lob für den sächsischen Weg einstreicht, andererseits bewusst Probleme auf Eltern, Lehrer und Schüler zu rollen lässt. Der Vorsitzende Patrick Tanzer dazu:
„Offensichtlich wird Bildungspolitik jetzt aus dem Finanzministerium gemacht. Ich weiß nicht, ob wir neuerdings besser mit den finanzpolitischen Sprechern reden sollten, anstatt die Bildungspolitiker von Inhalten zu überzeugen. In der Öffentlichkeit wird der Generationswechsel beschworen, doch praktisch tut sich zu wenig. Obwohl die Kultusministerin die Probleme sieht, reagiert das Kabinett nicht. Das ist wirklich unverständlich.“