Dieser Text wurde in der Märzausgabe des Countdown gekürzt veröffentlicht.
Je näher man seinem Abschluss kommt, egal ob der Mittleren Reife, dem Abitur oder einem anderen, umso öfter kommt doch immer wieder die Frage auf: „Und wie geht’s weiter?“. Und sollte es einem gelingen, sich selbst nicht wieder und wieder mit dieser Fragerei zu quälen, muss man sich spätestens bei der nächsten Familienfeierlichkeit den erwartungsvollen Blicken von Omas, Opas, Tanten und Onkeln stellen: „Und was machst du dann nach der Schule?“
Wie siehts aus, weißt du schon was du antworten würdest? Hast du schon einen Plan wie es bei dir weitergehen wird? Hast du dich schon entschieden, ob du dich zu einem Studium anmelden, eine Ausbildung absolvieren oder doch erstmal ein FSJ/BufDi oder Praktikum einschieben möchtest? Sollte dem so sein, brauchst du nur noch den abschließenden Absatz dieses Artikels lesen, wenn nicht, dann gehts hier weiter:
Leider scheint es vielen Schülern so zu gehen wie dir: 2 Jahre oder weniger vor dem Abschluss und keine Idee, wie es dann weiter gehen soll. Abitur nachholen oder FSJ? Bundeswehr oder BufDi? Studium oder Ausbildung? Das Problem ist hier: diese Entscheidung kann dir niemand wirklich abnehmen, denn sie betrifft DEIN Leben und DEINE Zukunft.
Wir im LandesSchülerRat Sachsen (LSR Sachsen) haben uns dieses Thema in diesem Jahr zum Schwerpunkt gesetzt. So wird Ende Juni unsere Landesdelegiertenkonferenz auch unter dem Thema „Offensive Zukunftsperspektive“ stehen. Zentrale Themen des Leitantrages werden unter anderem sogenannte Alibi-Praktikas wie Kaffeekochen oder die Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft sein. Denn wenn ein Schüler seinen Abschluss hat sollte er doch wissen, wie es weitergeht und nicht nur wie man guten Kaffee kocht! Statt dessen sollte wohl auch die Anzahl der Praktikas erhöht werden: Ein Pflichtpraktikum an Gymnasien ist zweifelsohne zu wenig, auch die Mittelschulen mit immerhin 2 Praktika würden eine Ausweitung dieser Regelung befürworten. Drei oder vier Praktika, auch in verschiedenen Betrieben wären sicherlich besser, denn nur so können die Schüler wirklich Einblick bekommen und sich ein Bild von ihrer möglichen Zukunft machen. So hatte ich zwar in der 9. Klasse ein Praktikum im Bereich Büroarbeit, aber natürlich ist das häufig sehr einseitig, besonders wenn es sich nur um zwei Wochen handelt, aber ein Bild kann man sich mit so einen Besuch, vor allem wenn es der einzige ist, nicht machen. Aber gerade mit zusätzlichen Praktikas in der Ferien kann man einen tieferen Einblick bekommen – natürlich nur wenn der Schüler auch bereit ist seine Ferien dafür zu verwenden.
Ein besonders wichtiges Projekt läuft in diesem Bereich bereits: Die Woche der offenen Unternehmen. Schüler können in Unternehmen vorbeischauen, erhalten Führungen, erfahren mögliche Perspektiven in diesen Betrieben und können vor allem Kontakte knüpfen für Praktikas, Ferienjobs oder vielleicht sogar einen Ausbildungsplatz. Aber auch hier gibt es noch Verbesserungspotenzial: Im Erzgebirgskreis wurden im vergangenen Jahr so viele Termine gemacht wie im Rest von Sachsen – da gibt es also noch Potenzial. Wenn ihr noch teilnehmen wollt: vom 11. bis 16. März 2013 bieten die Firmen Angebote an, du findest sie auf den regionalen Websiten oder auf www.schau-rein-sachsen.de
Leider sieht es im Bereich der Studienorientierung auch nicht viel besser aus: Jahr für Jahr kommen neue Studiengänge dazu, und kaum einer kennt alle. Inzwischen sind es auch weit über 6000! Auch hier muss dringend eine Unterstützung für die Schüler her.
Der LandesSchülerRat Sachsen wünscht dir alles Gute für deinen Abschluss und ein gutes Händchen bei der Auswahl deines weiteren Weges!
Markus Baldauf, Berater der LandesSchülerRates Sachsen
Die Texte geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder und nicht die des LandesSchülerRates Sachsens.