Am Dienstag, den 22.11.2011 erschien in der Sächsischen Zeitung ein Interview, welches berechtigterweise für viel Wirbel in der sächsischen Bildungspolitik sorgte.
Der CDU-Landtagsabgeordnete und bildungspolitischer Sprecher seiner Fraktion, Thomas Colditz, weiß wovon er spricht, wenn er die Vorgehensweise der derzeitigen Staatsregierung beim Thema Lehrermangel scharf kritisiert.
In den nächsten zehn Jahren werden über zehntausend Pädagogen in Rente gehen. Nicht nur deshalb werden viele junge Lehrer in Sachsen gebraucht. Diese zieht es nach ihrem Studium aber eher in die alten Bundesländer, wo sie Planungssicherheit, eine bessere finanzielle Versorgung und einen Beamtenstatus erhalten.
Diese Entwicklungen sind schon länger bekannt und mindestens seit 2009 auch mit konkreten Zahlen belegbar. Warum trotz vehementer öffentlicher Kritik keine Lösung gefunden wurde ist für den LandesSchülerRat Sachsen (LSR Sachsen) nicht nachvollziehbar.
Die guten Ergebnisse in nationalen wie internationalen Bildungsvergleichen werden nicht durch die Dissonanzen von Finanz- und Kultusminister erzielt sondern durch Schüler, die von einem motivierten Lehrkörper unterrichtet werden, der sich um seine Zukunft wenig Sorgen machen muss. Dies kritisiert auch CDU-Mann Colditz: „[…] hier wird ein funktionierendes Schulsystem, an dem sich ja laut Beschluss des CDU-Bundesparteitages andere Bundesländer orientieren sollen, ohne Not an die Wand gefahren.“
Für alle Schüler, die derzeit mit dem Gedanken spielen in Sachsen Lehrer werden zu wollen, wirkt die gesamte Diskussion äußerst deplatziert. Den Eindruck der Planungsunsicherheit können auch Abiturientenbriefe des Kultusministers nicht wettmachen.
Der LSR Sachsen fordert die zuständigen Minister zu einer schnellen Einigung auf. Die Kürzung von Lehrerstellen bei steigenden Schülerzahlen in Sachsen ist nicht hinnehmbar.