Um dem zunehmenden Lehrermangel auch langfristig entgegenzuwirken hat die TU Dresden in Kooperation mit dem Freistaat Sachsen das Modellprojektrojekt QUER konzipiert. Ab dem Sommersemester 2012 soll Hochschulabsolventen, die bereits einen fachwissenschaftlichen Hochschulabschluss (Diplom, Master, Magister) erworben haben, der Einstieg in den Lehramtsberuf postgradual ermöglicht werden. Ein einjähriges Vollzeitstudium, schulinterne Praktika sowie eine einjährige Vorbereitungszeit an einer sächsischen Schule soll die Erwerbung pädagogischer Kenntnisse und Kompetenzen sicherstellen und die Akademiker bestmöglich auf ihr neues Aufgabenfeld vorbereiten. Zudem werden die Akademiker explizit auf ihren schulspezifischen Einsatz an Grundschulen, Mittelschulen oder Gymnasien vorbereitet.
Der LandesSchülerRat Sachsen sieht in diesem Konzept großes Potential, vor allem in Unterrichtsfächern mit besonders hohem Lehrerbedarf den Unterricht sicherzustellen. Bereits auf der letzten Landesdelegiertenkonferenz forderten die Delegierten mit großer Mehrheit Konzepte für ein Quereinsteigerprogramm. Auf Grund dessen, dass das Modellprojekt QUER wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird erhofft sich der LandesSchülerRat Sachsen auch langfristige und grundsätzliche Erfahrungen mit dem Quereinstieg von Ademikern in den Unterricht, welcher sich perspektivisch in Sachsen etablieren könnte. Der Vorsitzende des LSR Sachsen, Konrad Degen, sagte zum Modellprojekt im Freistaat Sachsen: „Die Befürchtungen, dass die pädagogische und didaktische Ausbildung der Akademiker unzureichend ist, muss durch ein durchdachtes Konzept noch ausgeräumt werden. Der Unterricht kann aber durch praxisnähe und tiefgründiges Fachwissen der Quereinsteiger nur profitieren. Quereinsteiger bereichern mit ihren Ideen von außen die Schule und geben wichtige Anstöße für die Weiterentwicklung des Schulunterrichts. Die Staatsregierung muss durch ausreichend Anreize den Übergang in den Schuldienst attraktiv machen.“