Mit der schriftlichen Abiturprüfung für das Fach Biologie beginnt heute die Prüfungsphase an den sächsischen Schulen. Mit dem 17. April beginnt diese auch an den Oberschulen. Diesen Anlass nutzt der LandesSchülerRat Sachsen (LSR) zur Bekräftigung seiner Forderung für die faire Gestaltung von Abschlussprüfungen und deren Bewertungen.
»Dass Leistungsbewertungen teilweise unfair sind, zeigt sich bereits im regulären Schulalltag. Dieser Umstand ist aber bei den Abschlussprüfungen aufgrund des Umfangs und der Relevanz nochmal stärker. Vor allem bei der Frage der Anerkennung von Nachteilsausgleichen zeigt sich die Unfairness«, erklärt unsere Vorsitzende Amy.
Neben Legasthenie als anerkannte Lernschwäche mit Nachteilsausgleichen ist auch Dyskalkulie ein erheblicher Nachteil für betroffene Schüler*innen. Wir sprechen uns bereits seit Längerem für die Anerkennung von Dyskalkulie als Lernschwäche mit Nachteilsausgleichen aus. Im Vorhinein zu den Prüfungen braucht es auch weitere Unterstützungsangebote, wie Übungsmaterialien oder sensibilisierte Lehrkräfte.
Zu entstandenen Nachteilen aufgrund der Corona-Pandemie ergänzt Amy: »Wir dürfen nicht unterschätzen, dass auch dieser Jahrgang, unabhängig welches Abschlusses, die vollständige Zeit von den pandemiebedingten schulischen Einschränkungen betroffen war. Natürlich versuchen die Lehrkräfte und die Schüler*innen, entstandene Defizite auszugleichen. Sowohl im Unterricht als auch in der Prüfungsvorbereitung zeigen sich immer wieder die Mängel aus den betroffenen Schuljahren.«
Das Sächsische Staatsministerium für Kultus (SMK) muss regelmäßig Statusumfragen zum Lernstand der Schüler*innen in Bezug auf die Defizite der Corona-Pandemie durchführen. Solang pandemiebedingte Nachteile feststellbar sind, müssen sich diese auch in der Gestaltung der Abschlussprüfungen und den Prüfungsvorbereitungen widerspiegeln.
»Bei der Gestaltung der Prüfungstermine ist es dem SMK nicht gelungen, dass schriftliche Prüfungen nicht an aufeinanderfolgenden Tagen absolviert werden müssen. Dahingehend würden wir uns ein Entgegenkommen für künftige Jahrgänge erhoffen. Die Schüler*innen arbeiten die gesamte Schulzeit auf diese Prüfung hin und müssen dann in extremem Stress in ohnehin schon kurzer Zeit alle Prüfungen ablegen« fordert Amy.
Des Weiteren sprechen wir uns für einen späteren Prüfungsbeginn von 9 Uhr aus.
»Faire Prüfungen müssen die Umstände der Schüler*innen widerspiegeln und gute Ergebnisse ermöglichen. Das heißt, in der Praxis braucht es für jeden Nachteil auch Nachteilsausgleiche, angemessen gestaltete Prüfungstermine und -zeiten«, schließt Amy.