Die seit November 2022 laufenden Verhandlungen zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Kultusministerien der Bundesländer für die Ausarbeitung eines Digitalpaktes 2.0 neigen sich nun dem Ende. Wir schließen uns weiterhin den Forderungen der Bundesschülerkonferenz an. Zwar begrüßen wir die generelle Förderung sehr, allerdings weist der Digitalpakt 2.0 einige Lücken auf.
Für den Digitalpakt, welcher im Mai ausläuft, wurden 6,5 Milliarden Euro bereitgestellt. Diese Summe war bereits nicht genug. Dass der alte Digitalpakt nicht weitreichend genug war, erkannte sogar das Bundesministerium für Bildung und Forschung an. Dennoch liegt das Budget des Digitalpaktes 2.0 weit unter dem des ursprünglichen Digitalpaktes. »Bund und Länder müssen realisieren, dass gute Bildung nur durch ausreichend Ressourcen gedeckt werden kann und die im Digitalpakt 2.0 bereitgestellten Ressourcen sind bei weitem nicht genug, um eine generelle Digitalisierung zu garantieren«, erklärt unsere Vorsitzende Amy.
Obwohl Sachsen bundesweiter Spitzenreiter im Abrufen der Mittel des Digitalpaktes ist, gibt es immer noch keine voll umfassende Digitalisierung an sächsischen Schulen. Besonders erschreckend ist der Unterschied zwischen einzelnen Schulen im Bundesland. Während an manchen Schulen interaktive Tafeln und Endgeräte für Schüler*innen und Lehrkräfte zur gängigen Ausstattung gehören, sind an anderen Schulen nur Overheadprojektoren zu finden. Doch auch an Schulen, welche rundum ausgestattet sind, nutzen viele Lehrkräfte lieber den guten alten Overheadprojektor, weil ihnen die nötige Fortbildung fehlt. Gerade deswegen kritisieren wir, dass die verpflichtenden Fortbildungen für Lehrkräfte im Digitalpakt 2.0 gestrichen werden. »Gute Bildung ist kein Punkt, den man einfach so erreichen kann. Gute Bildung muss sich immer weiterentwickeln und mit ihr müssen auch die Lehrmittel und Lehrkräfte. Dafür sind verpflichtende Fortbildungen die Voraussetzung«, erläutert Amy. Digitalisierung soll nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich nachhaltig gestaltet werden.
Der Kompromiss, dass die Bundesländer bereits geplante, eigenfinanzierte Projekte in dem Digitalpakt 2.0 anrechnen lassen können, ruft bei uns Sorge auf. Wir befürchten, dass der Digitalpakt 2.0 hauptsächlich genutzt wird, um bereits geplante Projekte nun mit anderer Finanzierung durchzusetzen, anstatt neue Investitionen zu fördern.
»Wir brauchen einen Digitalpakt 2.0, welcher die Lücken des ursprünglichen Digitalpaktes füllt und eine Finanzierung digitalisierter Schulen in allen Punkten ermöglicht. Was wir nicht brauchen, ist ein Digitalpakt, welcher ebenso viele Lücken schafft, wie er füllen sollte«, so Amy.