Am kommenden Montag beginnt für die sächsischen Schüler*innen das neue Schuljahr. Heute hat sich Kultusminister Piwarz im Rahmen einer Pressekonferenz zu verschiedenen Themen für das Schuljahr 2024/25 geäußert.
Die Schwerpunkte für das neue Schuljahr legte der Kultusminister dabei auf die Einstellung neuer Lehrkräfte, die Schüler*innenzahlen, die Digitalisierung und künstliche Intelligenz, sowie die neuen Regelungen zur Rechtschreibung.
»Grundsätzlich schauen die Schüler*innen nach dem kurzen letzten Schuljahr etwas entspannter auf das Kommende, auch wenn es eines der Kürzeren sein wird. Kultusminister Piwarz hat einige wichtige Punkte für das neue Schuljahr angesprochen. Trotzdem wäre es wünschenswert gewesen, an dieser Stelle nochmal aktuelle Themen, wie die politische oder queere Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung, aufzugreifen«, so unsere Vorsitzende Amy.
Insgesamt wurden 1.033 Lehrkräfte eingestellt, wobei positiv anzumerken ist, dass damit mehr Lehrkräfte eingestellt wurden, als in Rente gehen. Herausforderungen, wie die Lehrkräfteverteilung zwischen den Städten und dem ländlichen Raum, müssen weiter eingegangen werden. Die Initiativen bezüglich der Ausbildung von Lehrkräften in Annaberg-Buchholz und Chemnitz sind hierbei gute Ansätze.
»Der Lehrkräftemangel ist eines der grundlegenden Probleme in unserem Bildungssystem. Dass Schüler*innen an manchen Unterrichtstagen wegen Unterrichtsausfall die Schule nicht besuchen können, ist ein Zustand, der nicht tragbar ist. Das Sächsische Staatsministerium für Kultus hat die Verantwortung, den Unterricht an allen Schulen sicherzustellen«, erklärt Amy.
Es ist gelungen, 88 % der grundständig ausgebildeten Lehrkräfte einzustellen. Dies ist eine positive Tendenz.
Die Anzahl der sächsischen Schüler*innen steigt mit Schuljahresbeginn von 517.711 auf ungefähr 536.000 Schüler*innen.
»Die Einstellungsquote ist mit 88 % nicht schlecht. Trotzdem fehlen an den Schulen so viele Lehrkräfte, dass es notwendig ist, zu versuchen, dass die zwölf verbleibenden Prozent auch noch für den Schuldienst in Sachsen gewonnen werden. Erstrecht vor den steigenden Schüler*innenzahlen braucht es Antworten, die eine Absicherung des Unterrichts und eine langfristige Senkung der Klassengröße ermöglichen«, fordert Amy.
Mit der Digitalisierung legte der Kultusminister einen Schwerpunkt, den wir bereits in unserem Forderungspapier zur anstehenden Landtagswahl an den neuen Landtag und die neue Staatsregierung gestellt haben.
»Sowohl den Fokus auf die Medienkompetenz der Schüler*innen als auch auf die Angebote für Lehrkräfte zu legen ist ein guter Ansatz, um die Grundlage für digitalisiertes Lernen zu ermöglichen. Dem SMK muss es gelingen, mit der Informationsoffensive ‘Digital? Gecheckt!’ die Lehrkräfte zu erreichen und für dieses Thema zu sensibilisieren«, erklärt Amy.
»Um Digitalisierung an allen Schulen zu ermöglichen, braucht es jedoch digitale Endgeräte für die Schüler*innen. Die infrastrukturellen Voraussetzungen zur Benutzung an den Schulen und die Lehrkräfte müssen im Rahmen einer IT-Administrationsstelle durch Fachpersonal unterstützt werden«, ergänzt Amy.
Die Fortschritte beim datenschutzkonformen KI-Tool für Lehrkräfte sind begrüßenswert.
»Im Bereich von KI brauchen wir eine verstärkte Medienbildung, die den Schüler*innen Möglichkeiten von verantwortungsbewusster KI-Nutzung aufzeigt und dabei die Grenzen von KI-Nutzung den Schüler*innen vermittelt«, so Amy.
Zusätzlich hat Kultusminister Piwarz auch nochmal auf das neueste Regelwerk des Rats für deutsche Rechtschreibung hingewiesen und damit verbunden das Verbot von geschlechtersensibler Sprache mit Sonderzeichen erneuert.
»Mit dem Hinweis des Kultusministers, dass Gender-Sprache mit Sonderzeichen ab sofort als negative Bewertung in die Benotung der schriftlichen Leistung einfließen soll, muss man dies als erneute Verschärfung des Verbotes begreifen«, erklärt Amy.
»Grundsätzlich sehen wir für das kommende und weitere Schuljahre Handlungsbedarf im sächsischen Bildungssystem. Als LSR Sachsen haben wir dafür unser Forderungspapier an den neuen sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung formuliert«, schließt Amy.