Anlässlich der anstehenden Landtagswahl am 1. September haben wir ein Forderungspapier veröffentlicht, in dem wir dem neuen Sächsischen Landtag und der neuen Staatsregierung bildungspolitische Forderungen für die nächsten 5 Jahre stellen. Ein stärkerer Fokus auf die Vermittlung von Kompetenzen ist Teil dieses Forderungspapiers.
»Die Schule muss Schüler*innen aufs Leben vorbereiten. Aber was wird von den jetzigen Schüler*innen in der Arbeitswelt erwartet? Wir haben immer mehr Möglichkeiten, insbesondere durch die Digitalisierung. Dass Schüler*innen dauerhaft erreichbar sind und sich zu jedem Thema in kurzer Zeit Informationen beschaffen können, führt uns zur Frage, wie wir damit umgehen«, erklärt unsere Vorsitzende Amy.
Zurzeit soll die Kompetenzvermittlung fächerübergreifend stattfinden. Dabei gehen die Lehrkräfte jedoch zu oft davon aus, dass wichtige Kompetenzen von anderen Lehrkräften vermittelt wurden. In der Realität sieht man, dass die Vermittlung der wichtigsten Kompetenzen vernachlässigt wird. Zudem kommt dazu, dass die Kompetenzvermittlung Unterrichtszeit beansprucht, die die Lehrkräfte oft nicht haben.
»Kompetenzvermittlung ist das, was den Schüler*innen auch nach der Schulzeit bleibt. Kompetenzen sind beispielsweise im Arbeitsleben oder beim sozialen Engagement anwendbar, während die Themen der Lehrpläne schnell wieder vergessen sind. Um den Fokus wirklich auf die Kompetenzen zu richten, soll das Fach ‚Lernen lernen‘ eingeführt werden«, fordert Amy.
Die Schüler*innen sollen dabei zunächst alles über ihr Lernverhalten erlernen. Später sollen sie dadurch befähigt werden, Aufgabenstellungen eigenständig zu erschließen und zu bearbeiten. Das zentrale Ziel muss sein, dass Schüler*innen Kompetenzen zum Wissenserwerb und zur Problemlösung anwenden können. Das Fach soll in der 5. bis zur 8. Klasse mit 90 Minuten pro Monat den Schüler*innen dafür die notwendigen Grundlagen mitgeben.
»Kompetenzen sind im nachschulischen Leben unerlässlich. Man sollte diesem Thema einen festen Rahmen in einem eigenständigen Fach geben, damit dieser Schwerpunkt nicht weiterhin vernachlässigt werden kann«, schließt Amy.