Stellungnahme zum Strategiepapier Bildungsland 2030

Heute veröffentlichte das Kultusministerium ein Strategiepapier zum Bildungsland 2030, welches auf der Grundlage von Expert*innenräten basiert. An diesen Räten beteiligt waren Wissenschaft, Schulpraxis, Landeselternrat, Kommunen beziehungsweise Schulträger und wir, der LandesSchülerRat Sachsen. Aus den dort getroffenen 218 Empfehlungen resultierten 64 konkrete Maßnahmen, die nun schrittweise umgesetzt werden sollten.

Einer der nicht umgesetzten Punkte ist die Abschaffung der Ziffernnoten von Klasse 1 bis 8. Dennoch sollen Alternativen zu Ziffernnoten erprobt werden. »Wir sprechen uns im generellen für eine Art der Bewertung aus. Für Schüler*innen ist es wichtig, ein Feedback zu ihren Leistungen in einzelnen Fächern zu bekommen, da ohne Kenntnis der eigenen Fähigkeiten eine professionelle Unterstützung von Lernprozessen nicht erfolgen kann. Für Schüler*innen ist es wichtig, ihre Schwächen und Stärken kennenzulernen und ihre Fähigkeiten einzuschätzen. Die Benotung durch Ziffern sehen wir dabei allerdings nicht als notwendig an. Den Versuch, eine alternative Form der Benotung zu finden, begrüßen wir sehr«, äußert sich unsere Vorsitzende Amy dazu.

Auch das System der Kopfnoten muss in Sachsen dringlichst überarbeitet werden. »Die momentane Vergabe von Kopfnoten scheint wahlbeliebig zu sein. Sie baut auf das persönliche Empfinden deiner Lehrkräfte auf und ist meist sehr objektiv. So sind viele Kopfnoten für Schüler*innen nicht nachvollziehbar und sorgen eher für schlechte Lehrerfahrungen als tatsächliche Motivation«, erklärt Amy weiter. Deswegen soll die Kopfnotenvergabe an das Vorbild von Niedersachsen angepasst werden.

Die flächenweite Integration von multiprofessionellen Teams an sächsischen Schulen begrüßen wir ebenfalls. Lehrkräfte zu entlasten und Schulen pädagogisch zu stärken, ist längst überfällig und der Kostenfaktor darf hierbei keinen großen Wert haben. »An Schulen und der neuen Generation zu sparen, sollte momentan und in Zukunft keine Option mehr sein. Deshalb begrüßen wir die Integration der multiprofessionellen Teams und hoffen, dass auch an anderen Ecken nicht weiterhin nur Konten gespart werden«, erklärt Amy.

Die Evaluation ist ein guter Anfang zur Weiterentwicklung unseres Schulsystems. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um die notwendige Revolution, weshalb eine weitere Verbesserung der Schulen nie aufhören darf. Die Schule der Zukunft ist kein Status, den man erreichen kann, sondern ein Weg, auf dem man sich stetig befinden muss.