Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) ist unter den Schüler*innen auch für die Bearbeitung schulischer Aufgaben Realität geworden. Doch die aktuelle Situation in den Schulen ist weit davon entfernt, dass Lehrkräfte vorbereitet sind und dadurch die Schüler*innen auch nicht angemessen auf die Nutzung von KI vorbereitet werden.
»Wir sehen zurzeit an den sächsischen Schulen keine einheitlichen Regelungen bei der Nutzung und dem Umgang mit KI. Feststeht, dass die Schulen sich nicht vor KI verwehren können, da viele Schüler*innen bereits jetzt KI nutzen. Das Ziel muss sein, dass die Schüler*innen eine verantwortungsvolle Mediennutzung erlernen«, so unsere Vorsitzende Amy.
Kultusminister Piwarz äußerte sich bereits in der Vergangenheit, dass das Ziel des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus (SMK) ist, bis vor dem Beginn des neuen Schuljahres 2024/25 ein neues KI-Tool bereitzustellen. Jenes KI-Tool soll anfangs bei der Erstellung von Texten unterstützen und später auch Bilder generieren können. Dabei soll es eine Grundlage für einen zukunftsfähigen Unterricht in den sächsischen Schulen sein.
»Wir sind grundsätzlich auf die ambitionierte Umsetzung des SMK gespannt. Die Möglichkeiten eines KI-Tools des SMK schaffen Sicherheit für die Lehrkräfte und Unabhängigkeit von anderen Anbieter*innen«, ergänzt Amy zu den Plänen des Kultusministers Piwarz.
Grundsätzlich muss das SMK, um die Lehrkräfte entsprechend weiterzubilden, ein Fortbildungsangebot ermöglichen. Dabei müssen die Schwerpunkte auf grundlegenden Kenntnissen über die Funktionsweisen und die Nutzungsmöglichkeiten, verbunden mit Möglichkeiten und Risiken, liegen. Darüber hinaus soll es eine zweijährliche wissenschaftliche Handreichung vom SMK geben, die die aktuellen technischen Entwicklungen berücksichtigt und somit einen langfristig einheitlichen KI-Umgang ermöglicht.
»Die Weiterbildung von Lehrkräften ist die notwendige Grundlage für eine sinnvolle KI-Nutzung im Schulalltag«, so Amy weiter.
Die Schüler*innen müssen einen angemessenen Umgang mit KI erlernen, wobei die grundlegende Vermittlung, also die korrekte Anwendung, die Einsatzmöglichkeiten, die Vor- und Nachteile und die Angabe und Verwendung von KI als Quelle, im Mittelpunkt stehen muss. Die vertiefte Thematisierung der Funktionsweisen von KI soll Bestandteil des Informatikunterrichts werden.
»KI wird bereits jetzt von vielen Schüler*innen genutzt. Die Aufgabe von Schule ist es, den Schüler*innen die notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten an die Hand zu geben, um ein effektives Lernen mit KI zu ermöglichen«, so Amy.
Aufbauend auf der Vermittlung der Medienkompetenz soll die KI eine regelmäßige Anwendung im Unterricht sein. Es darf auch die Möglichkeit des eigenständigen Lernens mit KI nicht vergessen werden, die der LSR Sachsen begrüßt. Dabei steht aber fest, dass KI keine Lehrkräfte ersetzen kann. KI soll in den unterschiedlichen Fächern und Fachbereichen verwendet werden, wobei individuelle Vor- und Nachteile bei der Nutzung und die unterschiedlichen Themen und Anforderungen beachtet werden müssen.
Auch bei bewerteten Leistungsüberprüfungen müssen Lehrkräfte die Möglichkeit haben, KI als Hilfsmittel zuzulassen. Dabei muss die Nutzung nach den geltenden wissenschaftlichen Standards angegeben werden.
»Das SMK hat die Verantwortung, den Schüler*innen eine entsprechende Medienkompetenz zu vermitteln. Dabei muss zusätzlich zu dem eigenen KI-Tool auch die Weiterbildung der Lehrkräfte und die entsprechende Wissensvermittlung für die Schüler*innen mitgedacht werden«, schließt Amy.