Zur seitens des Kultusministeriums bestätigten Überarbeitung der Stundentafel äußert sich der Vorsitzende des LandesSchülerRat Noah WEHN: „Es überrascht, dass die Kürzung der Stundentafel nun als Maßnahme gegen den Lehrermangel herangezogen werden soll. Der LandesSchülerRat sieht grundsätzlichen Bedarf an Optimierungen in den sächsischen Stundentafeln. Wir hatten uns allerdings erhofft, dass die Veränderungen nicht allein zum Zweck der Personalersparnis erfolgen. Eine grundlegende Ankündigung der neuen Landesregierung unter Ministerpräsident Kretschmer war, dass die Sparpolitik der letzten Jahre beendet wird. Die heute an die Öffentlichkeit gedrungene Planung von Kultus- und Finanzressort erscheint in diesem Kontext fragwürdig.“
WEHN weiter: „Die Vereinheitlichung des Sportunterrichts ist eine notwendige Maßnahme, wenn somit Platz für neue und aktuelle Themenbereiche wie Ernährung und Gesundheit geschaffen werden soll. Die künstlerisch-musische Bildung als kleinste Fächergruppe sollte aber in der Orientierungsstufe keine weitere Kürzung hinnehmen müssen, ganz im Sinne der Persönlichkeitsentwicklung und Kreativitätsförderung junger Schülerinnen und Schüler. Dass auch Eingriffe in die 2. Fremdsprache erfolgen sollen, ist inakzeptabel. Die Globalisierungs-Generation braucht nicht weniger, sondern mehr Fremdsprachenkenntnis!“
Der Vorsitzende des LandesSchülerRat resümiert: „Eine gesunde Steuerung der Personalressourcen und eine Entlastung der Jugendlichen ist nur zu begrüßen. Der nachhaltige Weg ist jedoch nicht, Unterricht in Kreativfächern ersatzlos zu streichen, sondern die Lehrpläne für jedes einzelne Unterrichtsfach zu überprüfen. Wir weisen regelmäßig auf das Potenzial und die Notwendigkeit der Entschlackung besonders im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich hin. So könnte der Fokus mehr auf den Bereich der digitalen und politischen Bildung gelenkt und auch temporär auf die Personalsituation reagiert werden. Unabhängig davon ist zu diskutieren, wie in Zukunft mit den „Talentfächern“ Kunst, Musik und Sport umgegangen werden soll, gerade mit Blick auf Belegung, Bewertung und Benotung.“