Der LandesSchülerRat begrüßt das gestern von der sächsischen Staatsregierung vorgestellte Maßnahmenpaket zur Absicherung der Lehrerversorgung. Damit geht die Staatsregierung einen längst überfälligen Schritt. Dringenden Nachholbedarf gibt es jedoch weiterhin bei den Lehrergehältern, welche weiterhin nicht denen der meisten anderen Bundesländer entsprechen.
Besonders die Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufes für Lehramtsstudenten war ein mehr als notwendiger Schritt. Die Möglichkeit, schulstandortbezogene Bewerbungen einzureichen, macht die Berufsausübung in Sachsen attraktiver, wenn angehende Lehrer beispielsweise in der Schule ihres Heimatortes oder in einem speziellen Stadtteil unterrichten möchten. Auch die Gehaltszuschläge für Lehramtsanwärter, welche die Verpflichtung für 4-jährige Berufsausübung in Sachsen eingehen, sind ein großzügiges Signal.
Essentiell war auch die Anpassung der Lehrergehälter zwischen Oberschulen und Gymnasien. Der LandesSchülerRat begrüßt hierbei die Höhergruppierung für Oberschullehrer, denn die Ausübung des Lehrerberufes an der Oberschule wird so deutlich attraktiver.
Nun muss sich zeigen, ob und wie die Maßnahmen zur Sicherung der Lehrerversorgung wirken. Sollten zeitnah keine wesentlichen Erfolge erkennbar sein, ist die Staatsregierung jedoch erneut gefordert, tiefergreifende Maßnahmen umzusetzen. Besonders die Erhöhung des Nettogehaltes auf Bundesniveau und die zeitgemäße Ausstattung der Schulen wären nach Auffassung des LandesSchülerRates weitere erfolgsversprechende Maßnahmen, um die Qualität des sächsischen Bildungssystems zu sichern.
Friedrich Roderfeld, der Vorsitzende des LSR, dazu: „Das Maßnahmenpaket der Staatsregierung hat positiv überrascht. Nach einer eher negativen Erwartung durch den Abbruch der Verhandlungen zwischen der Staatsregierung und den Lehrergewerkschaften hatten nicht wenige ein schlechteres Ergebnis erwartet. Viele Maßnahmen stehen schon seit Jahren im Forderungskatalog des LandesSchülerRates, deswegen ist es gut, dass diese, wenn auch reichlich spät, nun endlich umgesetzt werden. Schade ist nur, dass man die Lehrerinnen und Lehrer, die bereits jetzt im Schulsystem sind, wenig für die vergangenen Bildungserfolge belohnt. Neue Lehrerinnen und Lehrer werden teilweise wesentlich besser entlohnt als ihre älteren Kolleginnen und Kollegen. Damit ist ein Konflikt im Lehrerzimmer vorprogrammiert, den man beispielsweise durch ein generelles Anheben der Gehälter aus dem Wege gehen hätte können. Klar ist auch, dass dieses Maßnahmenpaket nur ein Anfang sein kann, um das Lehrerproblem in Sachsen endgültig zu lösen. Jetzt müssen weitere Taten folgen.“