Der LandesSchülerRat Sachsen ist irritiert über die erneute „Titelverteidigung“ des sächsischen Bildungssystems im Bildungsmonitor 2016, einer Bildungsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.
Sachsens Schülerinnen und Schüler sind konfrontiert mit Lehrermangel, teils desolaten Schulgebäuden, Unterrichtsmaterialien aus dem letzten Jahrtausend und haben dabei keine Aussicht auf innovative Maßnahmen bei der Unterrichtsgestaltung, wie zum Beispiel der effiziente und flächendeckende Einsatz digitaler Medientechnik.
Insbesondere kann der LandesSchülerRat Sachsen die heutigen Aussagen der Sächsischen Staatsministerin für Kultus, Frau Brunhild Kurth, den Schulen dürfe bei den aktuellen Herausforderungen keine neue Struktur übergestülpt werden, nicht teilen: Eine bedachte Weiterentwicklung des Bildungssystems ist in solchen Situationen umso wichtiger, Anpassung mit gleichzeitigem Blick auf die Zukunft würde das Lernen und Lehren an den Schulen fördern.
In der aktuellen Bildungsstudie führt Sachsen beispielsweise die Kategorie „Schulqualität“ an, da sächsische Schülerinnen und Schüler in naturwissenschaftlichen Schulleistungstests ein hohes Niveau aufweisen. Gerade der gesellschaftswissenschaftliche Bereich wird nach Auffassung des LandesSchülerRates jedoch zu sehr vernachlässigt, auch zulasten der politischen Bildung der sächsischen Schülerinnen und Schüler.
Friedrich Roderfeld, der Vorsitzende des LSR, dazu: „Mit der Veröffentlichung des neuen Bildungsmonitors wird sich das Kultusministerium in seinem Handeln bestätigt fühlen. Wir müssen unbedingt verhindern, dass sich die Verantwortlichen auf dieser und ähnlichen Studien, in denen Sachsen führende Plätze belegt, ausruhen. Bildung muss fortlaufend weitergedacht und weiterentwickelt werden, um den Anschluss an andere Staaten und damit auch an die Anforderungen des Arbeitsmarktes nicht zu verlieren.“
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