Der LandesSchülerRat Sachsen sieht die gestern veröffentlichte Schülerprognose mit Sorge. Knapp 400.000 Schüler werden im kommenden Schuljahr in den öffentlichen Schulen des Freistaates unterrichtet werden, etwa 50.000 mehr als heute und 6.000 Schüler mehr, als 2010 vom Statistischen Landesamt berechnet.
Der Vorstandsvorsitzende des Landesschülerrat Sachsen, Friedrich Roderfeld, dazu:
„Die aktualisierte Prognose des Statistischen Landesamt wird das derzeitige Personalproblem an den sächsischen Schulen zusätzlich verschärfen. Damit wird die Ergreifung von Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung des Lehrermangels umso wichtiger. Bereits jetzt ist der Unterricht schlecht abgesichert, dies geht auf Kosten der sächsischen Schülerinnen und Schüler und gefährdet damit deren Zukunft. Entgegenwirkende Maßnahmen wie die Zusicherung des Vorbereitungsdienstes für alle Studierenden der Lehramtsstudiengänge oder die Schaffung von besseren Einkommensbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer sind daher umso nötiger.“
Damit wird sich der Lehrermangel in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Der LandesSchülerRat Sachsen weist seit 2012 darauf hin, dass an sächsischen Schulen tagtäglich Lehrer fehlen und die halbjährlichen Neueinstellungen nicht in Relation zum tatsächlichen Bedarf stehen. Auch die vergangenen nicht repräsentativen Unterrichtsausfall-Statistiken des LandesSchülerRates haben akuten Handlungsbedarf aufgezeigt. Erst kürzlich hat die CDU-Fraktion eingeräumt, zum Schuljahr 2016/2017 werde es 1.000 Lehrer zu wenig im Freistaat geben – mit den neuen Zahlen werden noch einmal zusätzlich über 200 neue Lehrer benötigt, um den Grundbedarf zu decken.
Der LandesSchülerRat Sachsen fordert die Staatsregierung dringend dazu auf, ein Sofortprogramm gegen den Lehrermangel in Sachsen zu erstellen. Dieses muss einen kurzfristigen Plan enthalten, wie die benötigte Zahl an Lehrern in den kommenden Jahren zu erreichen ist. Dabei müssen auch Lösungen erarbeitet werden, wie der Lehrerberuf in Sachsen für junge Menschen attraktiver werden kann. Höhergruppierungen oder Abminderungsstunden wären nach Auffassung des LandesSchülerRat Sachsen die beste Option, eine Verbeamtung ist unbedingt zu vermeiden, sie ist nicht mehr zeitgemäß.