INSM-Bildungsmonitor 2015: „Ergebnisse verdecken Schwächen des sächsischen Schulsystems!“

INSM-Bildungsmonitor 2015: „Ergebnisse verdecken Schwächen des sächsischen Schulsystems!“

Am Donnerstag veröffentlichte das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ den Bildungsmonitor 2015. Dabei untersuchten sie die Bundesländer in Sachen Bildung mit 93 Indikatoren. Als bestes Bundesland schnitt dabei Sachsen ab. Als Gründe führten die Autoren an, dass Sachsen über exzellente Förderinfrastruktur verfügt, durch hohe Schulqualität glänzt und Bildungsarmut vermeidet.
Aus Sicht der Schüler hinkt die Studie aus mehreren Gründen. Sie versucht, aus der Sicht der Wirtschaft die Effizienz des Bildungssystems zu untersuchen. Dabei stützt sie sich aber nur auf Daten aus dem Jahr 2013. Deswegen handelt es sich für den LandesSchülerRat Sachsen erneut um ein Zahlenwirrwarr und verklärt die Probleme im sächsischen Bildungssystem. Hohe Schulqualität funktioniert nur mit ausreichend gut ausgebildeten Lehrern. Doch gerade der Generationswechsel verläuft schleppend, von den 1000 neuen Lehrer, welche dieses Jahr eingestellt werden sollten, konnten nur etwas über 950 ausgebildete Lehrer tatsächlich in den Schuldienst starten. Einige Stellen konnten aufgrund mangelnder Bewerberzahlen nicht besetzt werden. Die Schulabbrecherquote liegt mit 10% deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Das Scheitern bei der Bekämpfung der Bildungsarmut wird hier sichtbar.
Der stellvertretende Vorsitzende Friedrich Roderfeld dazu:
„Diese Studie ist eine Lobhudelei, die für die Bildung in Sachsen schädlich ist. Sie zeigt nur, dass die Menschen im Bildungssystem einen super Job leisten, dazu gehören Lehrer, Eltern und Schüler. Das wussten die Kultusministerin und alle anderen schon vorher. Doch jetzt hilft es den politisch Verantwortlichen, sich zurückzulehnen. Die Probleme werden kaschiert, Investitionen und Reformen verschleppt. Die Landesregierung darf sich nicht auf den Lorbeeren vergangener Leistungsvergleiche und Studien zur wirtschaftlichen Effizienz des Bildungssystems ausruhen. Wenn Frau Kurth angesichts des nicht zu deckenden Lehrerbedarfs von „keinem Problem“ spricht, haben wir tatsächlich den Eindruck, dass die Staatsregierung die ganze Sache zu locker nimmt. 1000 neue Lehrer können nur der Anfang des Generationswechsels im Lehrerzimmer sein. Wenn der Lehrerarbeitsmarkt aber nicht mal das hergibt, graut es mir vor den nächsten Jahren. Werden die Probleme nicht angegangen, so droht in Sachsen ein in weiten Teilen vor Herausforderungen kollabierendes Bildungssystem.“

Der Bildungsmonitor ist zu finden unter www.insm-bildungsmonitor.de.