Die Bürgerschaftswahlen in Bremen und die Kommunalwahlen in bislang fünf Bundesländern haben es gezeigt – Jugendliche können und wollen Politik aktiv mitgestalten.
Die Frage der Reife stellt sich automatisch in der Diskussion, ob Jugendliche auch in Sachsen das Recht bekommen sollten, zu wählen. Schon seit Jahren gibt es hitzige Diskussionen dazu, die bis jetzt keine bundesweite Regelung hervorgebracht hat.
Auf der einen Seite steht der Beteiligungs – und Mitwirkungsdrang der Jugendlichen und auf der anderen Seite die Frage der notwendigen Reife. Viele meinen, die Jugendlichen seien noch nicht verantwortungsbewusst genug, da sie sich kaum mit Politik beschäftigen.
Dabei wird jedoch außer Acht gelassen, dass es gerade die jungen Leute sind, die über Politik diskutieren, für ihre politischen Ziele demonstrieren und Projekte starten.
Schon allein der LandesSchülerRat Sachsen (LSR Sachsen) zeigt durch sein aktives Handeln und sein 20jähriges Bestehen, dass Jugendliche durchaus politisch engagiert sind und eingebunden werden wollen. Gleichzeitig sollte die Herabsetzung des Wahlalters als Möglichkeit gesehen werde, jungen Menschen Politik zu erklären und damit für sie interessant zu gestalten. Die Politik wäre gezwungen auf die Wünsche der jungen Menschen einzugehen und sich für ihr Interessen stark zu machen. Natürlich gibt es auch Jugendliche, die sich mit nicht für Politik interessieren. Es bleibt aber fraghaft, ob das Interesse und der notwendige und angeblich fehlende Sachverstand zwei Jahre später auf einmal da sind.
Fakt ist, dass Wählen freiwillig ist. Daraus geht deutlich hervor, dass ein 16- oder 17jähriger nicht wählen muss, wenn er daran kein Interesse hat.
Jugendlichen wird das politische System der BRD in der Schule erklärt, sodass jeder über die deutschen Strukturen Bescheid weiß und die Folgen seiner Stimmabgabe abschätzen kann.
Der LSR Sachsen setzt sich deswegen für ein Wahlrecht ab 16 Jahren auch in unserem Bundesland ein!